Von den guten und bösen Teufeln bei den Slawen

Teufelsgeschichten gibt es seit wenigstens tausend Jahren. Dabei sind Gestalten und Gesichter des Teufels sehr unterschiedlich, ist er doch ein geschickter Meister der Maskerade. So erscheint er als böser Drache oder Dämon, als grotesker Kobold oder in Gestalt eines Schmeichlers und Verführers. Zu den teuflischen Verführungen gehören nicht nur die Fleischeslust, sondern Vergnügungen jeglicher Art wie das Tanzen, Lachen und alle verwerflichen Erscheinungen der Mode. Der Teufel ist zu einem unverzichtbaren Bestandteil unterschiedlicher Lebenswelten geworden; als Gestalt und Motiv ist er untrennbar mit großen Erzählungen der Weltliteratur verbunden.

© Hans-Christian Trepte

Bei allen kulturgeschichtlichen Unterschiedlichkeiten zeichnete sich bei den Slawen bereits vor der Christianisierung ein Dualismus im Zusammenwirken guter und böser Geister, lichter und dunkler Götter ab, der auch auf ihre Aufenthaltsorte bzw. Wohnstätten  übertragen wurde, so z.B. in der sorbischen Mythologie auf zwei Berge in der Oberlausitz mit den Namen Bieleboh (Weißer Gott) und Czorneboh (Schwarzer Gott). Diese Duplizität wurde durch den wachsenden Einfluss des christlichen Glaubens auch auf die Auffassung von einem hellen, lichten Gott und einem schwarzen, finsteren Teufel übertragen. Davon abweichende Erscheinungen in Gestalt nicht eindeutig in dieses Schwarz-Weiß-Schema passender Geister, Dämonen und Teufelswesen existierten in einem „Doppelglauben“ (dvoeverie), dem Neben- bzw. Gegeneinander heidnischer und christlicher Mächte und Riten, auch nach der Christianisierung weiter fort. Dabei wurden die heimischen Geister, volkstümlichen Teufel und die sie begleitenden Dämonen zunehmend verdrängt oder aber umgedeutet. Sie sind heute nur noch im Volks- bzw. Aberglauben, in Sitten, Bräuchen und Ritualen sowie in der Literatur zu finden. Die volkstümliche Vorstellung von animistischen, bösen, teuflischen Wesen, die in Gestalt von Geistern ihr Unwesen führten, die Menschen aber auch warnten und die Funktion eines mit dem Schicksal verknüpften Gewissens ausübten, hatte im Prozess der Christianisierung an ihrer ursprünglichen Bedeutung weitgehend verloren.

Die christliche individuelle wie gemeinschaftliche Taufe wurde als ein Ritual der bewussten Abkehr vom Teufel, der Personifizierung des Bösen in seinen unterschiedlichen Bezeichnungen (Anti-Christ, Luzifer, Beelzebub, Satan, Fürst der Finsternis u.a.) verstanden und dementsprechend instrumentalisiert. So fragte der Priester den erwachsenen Täufling häufig mehrfach, ob er dem Satan, seinen vielfältigen Verlockungen und Vergnügungen entsagen und sich von nun an allein für Gott entscheiden würde. Damit schien der Teufel zwar verjagt, doch er blieb als ewiger Widersacher, Antichrist und Verführer auch weiterhin präsent. Die Darstellungen, Beschreibungen, Bilder und Funktionen des Teufels (bzw. der Teufel) änderten sich im Verlauf der Jahrhunderte, ihnen wurden bei den einzelnen Völkern sogar eigene nationale Eigenschaften beigemessen. Die reiche Vielfalt unterschiedlicher slawischer Teufel zeigt sich bis heute in einem reichen semantischen Feld, in vielfältigen, im Volksmund häufig synonym verwendeten, sich ergänzenden Namen, sich teilweise widersprechenden Bezeichnungen wie auch in zahlreichen Redewendungen, die auf vorchristliche und christliche Vorstellungen des Bösen zurückzuführen sind.

Das aus heidnischen Zeiten stammende slawische Wort čert (im Polnischen czart) für den Teufel wurde in der atheistischen Sowjetunion durch die Bezeichnung bes (böser Geist, Teufel, Satan) ersetzt und damit bewusst verdrängt, es existiert aber in Phraseologismen und als Schimpfwort bis heute weiter fort, so z.B. „Čert vozmij!“ (Hol’s der Teufel. Zum Teufel). Die Bezeichnung čert, čort, czart scheint in seiner Wurzel vom heidnischen Gott Čur abzustammen. Im Verlauf der Christianisierung wurde aus Čur schließlich čert als die gebräuchlichste Bezeichnung für den Gegenspieler Gottes, den Teufel als Inkarnation alles Bösen. Bis heute zeugen zahlreiche Orts- und Familiennamen auf dem Gebiet der „Germania Slavica“ zwischen Saale und Oder, dem Lausitzer Bergland und der Ostsee von der Existenz der slawischen „schwarzen“, teuflischen Götter, so z.B. der Name der Siedlung Zschortau (Ortsteil von Rackwitz in Nordsachen), Zschornewitz (Ortsteil von Gräfenhainichen), Zschernitz in Sachsen, Tschernitz in Brandenburg oder Tschirnitz (Czernica) in Niederschlesien. Sie alle gehen auf die slawische Bezeichnung „čort/zschort“ für den Teufel bzw. „čorny/zschorny“ für schwarz zurück. In der polnischen Sprache und Kulturtradition hat sich bis heute eine Vielfalt von Namen für den bösen, teuflischen Geist erhalten: bies, czart (czort), demon, diabeł, licho, szatan, die in der Übersetzung zumeist als Teufel bzw. Satan wiedergegeben werden. Hinzu kommen bewusst vollzogene kulturschöpferische Umformungen, Interpretationen und Neuschöpfungen durch Schriftsteller in wichtigen literarischen Werken. Zunächst bezeichnete čert/czart/čort nur den Waldgeist lešij. Dabei bezogen sich die Namen heidnischer teuflischer Wesen anfänglich generell nur auf ihren Aufenthalts- bzw. Wohnort: Sie lebten in Sümpfen und Mooren, in Flüssen und Seen, in unzugänglichen Urwäldern, im Gebirge bzw. auf Bergen und gehörten einer dämonischen Zwischenwelt an. Allzu gern spielten sie der einheimischen Bevölkerung Streiche, gaukelten ihnen Trugbilder vor oder versetzen sie in Angst und Schrecken.

Im slawischen Volksglauben haben sich bis heute auch positive Merkmale teuflischer Wesen erhalten. Sie können den Menschen wohlgesonnen sein, ihnen Beistand leisten, Gutes verheißen und ihnen auch bringen (vgl. Gerlach, Der Teufel als sympathische Figur). Zahlreiche volkstümliche Teufel, denen auch einfältige Eigenschaften zugeschrieben werden, wurden nicht selten von schlauen Bauern übertölpelt. Zu den gutmütigen Teufelchen zählte u.a. der Hausgeist, domovoj, der kaum etwas wirklich Böses tat und in der sorbischen Mythologie als Glücksdrache bzw. Gelddrache, plon, auftritt. Der Plon lebt auf dem Dachboden eines Hauses und muss von seinen Mitbewohnern täglich mit Hirsebrei oder Keksen gefüttert werden, damit er ihnen, satt und zufrieden,  Reichtum und Glück bringen kann.

Zu den volkstümlichen teuflischen Wesen gehört in der polnischen und kaschubischen Mythologie, Literatur und Kultur auch der Gesandte des Teufels, Smętek (in der Bedeutung von Trauer, Wehmut), der die Menschen in Angst und Schrecken versetzte, zuweilen sogar mit den Feinden des Volkes kollaboriert. Bis heute tritt er in zahlreichen Liedern, Erzählungen und Legenden auf. Hinzu kommen zahlreiche weitere Wald-, Moor- und Feld-Geister, im Russischen kikimora genannt, die im Verlauf der Christianisierung dann zu Poltergeistern wurden. Erwähnt werden sollten auch die lustigen, unbeholfenen, tollpatschigen, aber auch bösen, sogar menschenfressende Trolle, trolli, die aller Wahrscheinlichkeit aus der skandinavischen Mythologie in die slawische einwandert sind. Erwähnung finden müssen des Weiteren aber zahlreichen Wassergeister wie z.B. der in Seen, Flüssen und Mooren lebende Wassermann, vodjanoj, vodník, wodnik, wódny muž, der in der slawischen Kultur, Literatur und Musik mit der Wassernixe, rusalka, rusałka, eine wichtige Rolle spielt.

Eine interessante Erscheinung in der polnischen Kultur ist der meist in alten Eichen oder Weiden wohnende Teufel Rokita (polnisch „rokita“ = Korbweide), dem große magische Kräfte zugeschrieben werden, der zuweilen mit einem weiteren, volkstümlichen Teufel, Boruta, auftritt. Boruta galt in vorchristlicher Zeit als ein Dämon, der Wälder, Tiere und Jäger schützte. Er kann verschiedene Gestalten annehmen, u.a. als Edelmann (Schlachtschitz), als Mönch mit Kapuze oder auch als gehörnter großer Fisch, als wildes schwarzes Ross oder als hungriger, reißender Wolf. Eine in Polen beliebte Legende erzählt von einem gebildeten Adligen (Schlachtschitzen), Pan Twardowski, auch polnischer Faust genannt, der seine Seele für Reichtum, Ruhm und Macht an den Teufel verkauft hatte, dem es aber letztendlich gelang, doch noch seine Seele zu retten, indem er den Teufel bei der Seelenübergabe überlistete. In höchster Not rief Twardowski reuevoll die Schwarze Madonna von Częstochowa an, die ihm beistand und ihm half, sich wieder aus den Klauen des Teufels zu befreien. Pan Twardowski ist bis heute eine Hauptfigur in zahlreichen polnischen literarischen Werken, im Filmen und in der Musik geblieben.

Im böhmisch-tschechischen Kulturkontext wiederum kommen im Dezember schaurige Gestalten aus ihren Verstecken, um den Menschen das Fürchten zu lehren und sie zu erschrecken. Zu ihnen gehört der furchterregende Krampus mit Teufelsmaske, dessen Existenz auf ein heidnisches Relikt, einen bösen, gehörnten Gott und zügellose vorchristliche Maskenumzüge zur Zeit der Wintersonnenwende, zurückgeführt werden kann.

Krampus (Foto: Llorenzi, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0)

Mit großem Lärm und Radau soll der Krampus die bösen Geister vertreiben und die Sündigen bestrafen. Begleitet wird er in seiner christlichen Neuinterpretation vom Nikolaus und einem Engel. Der in Ketten gelegte „heidnische Dämon“ wurde allerdings in Deutschland und Österreich von den 20er bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts mit einem Bann belegt; er inspiriert bis heute Bräuche, Sitten, Folklore sowie Horrorgeschichten und Horrorfilme.

Ein aus heidnischer Zeit stammendes furchteinflößendes Teufelswesen ist im böhmisch-tschechischen Kulturkreis auch Frau Perchta (Perechta, Šperechta), oft mit einem gehörnten Tierkopf oder aber als ein Drache dargestellt. Perchta stammt vermutlich aus der keltisch-germanischen Mythologie und treibt am Heiligabend ihr Unwesen. In ihrer christlichen Umdeutung bestraft sie die Sünder auf oft grausame Weise. „In der einen Hand hält sie einen Zuber, in dem sie das Blut ihrer Opfer sammelt, in der anderen hält sie ein großes Fleischermesser, mit dem sie dem Sünder den Bauch aufschlitzt. Und am Gürtel hängen Leinenfasern mit denen sie diesen dann ausstopft.“ (Strahinja Bućan: Die dunkle Seite der tschechischen Weihnachtszeit). In der Lausitz begleitete das als Engel in einem mit Schleifen geschmückten weißen Hemd und mit einer Haube mit grünem Kranz gekleidete Boże dźěćetko (Christkindel, auch Bescherkind) in der Adventszeit den Rumpricht (Rumpodich, Ruppricht, Reprecht), der den Teufel symbolisiert und in einem mit dem Futter nach außen gekehrten Pelz umherzieht. Er trägt eine lange Rute, zuweilen auch ein Glöckchen als Symbol des Lebens und der Lebensbewahrung mit sich; erst in der christlichen Umdeutung diente die magische Lebensrute der Bestrafung. Im sorbischen Brauchtum hat sich ein der vorchristlichen Zeit entstammendes Teufelswesen, der Bubak oder Bobak (auch Schwarzer Peter) gehalten, der als böser Geist, als Popanz und Kinderschreck bis heute sein Unwesen treibt.

Den volkstümlichen slawischen Teufelswesen steht der deutsche Teufel gegenüber, der weitaus stärker von christlichen Vorstellungen geprägt ist als es die slawischen Teufel sind. So ist der deutsche Teufel weitaus strenger, erbarmungsloser als die slawischen Teufelswesen, die sich häufig einer eindeutigen Zuordnung zu Gut oder Böse entziehen und damit Übergänge bzw. Zwischenstellungen zwischen den beiden Extremen ermöglichen. Gegen derartige unklare, nicht eindeutig fassbare Auffassungen ging die christliche Kirche, für die eine deutliche Abgrenzung von Gut und Böse von ausschlaggebender Bedeutung war, radikal vor. Alle vorchristlichen Götterwesen, ob gute oder böse, wurden pauschal als „heidnische Teufel bezeichnet“ und als Inkarnation des Bösen verdammt. Hinzu kommen kulturgeschichtliche, politisch-ideologische wie religiöse Interpretationen, die zu einer bewussten Gegenüberstellungen eines „polnischen“ und eines „deutschen“, oft auch eines katholischen und eines protestantischen Teufels führten. Die volkstümlichen, zum Teil naiven slawische Teufel philosophierten nicht wie der fremde, andersgläubige, ketzerische deutsche Teufel. Er unterschied sich schon äußerlich von den slawischen Teufeln, trug er doch zumeist einen kurzen deutschen Frack und sprach ein unverständliches deutsches Kauderwelsch, das Slawische schien ihm fremd zu sein. Zumeist war der deutsche Teufel auch ein Anhänger der idealistischen deutschen Philosophie, des Pantheismus bzw. einer abstrakten Religiosität. Im Gegensatz zum trockenen deutschen Protestantismus stand die barocke Sinnlichkeit, das Farbige, Rituelle, die katholische Glaubensinbrunst, die auch Vorstellungen vom genuin polnischen Teufel prägten. Beim polnischen Teufel kam auch noch eine national-messianische Interpretation hinzu. So schien Polen, nicht zuletzt aufgrund seiner Leidensgeschichte, als „Christus der Völker“ zum Leiden bestimmt zu sein. Daraus ergab sich eine Angelisierung im Vergleich zu den anderen, sündhaften Völkern. Darüber hinaus entwickelte sich auch ein „vampirischer Patriotismus“, der in der polnischen Mentalität zu einem „Gefühl für den metaphysischen Horror des Bösen“ führte (vgl. Janion: Der polnische und der deutsche Teufel, S. 172).  Die Angelisierung Polens musste zwangsläufig zur „Satanisierung seiner Verfolger“ und Unterdrücker, vor allem der polnischen Teilungsmächte führen. So avancierten Russland und Deutschland zu Verkörperungen des „politischen Satans“, zum „Synonym des Bösen der absoluten Vernichtung“ schlechthin, von den sowjetischen Straflagern bis zu den deutschen Konzentrationslagern (vgl. Janion, S. 172). Hinzu kamen Personifizierungen in Gestalt zweier realer Teufel, Hitler und Stalin, die u. a. auf einem Berg aus menschlichen Schädeln einen Totentanz aufführen und im weltweit einzigen „Teufelsmuseum“ (Žmuidzinavičius-Museum) in Kaunas zu finden sind.

Darstellung von Hitler und Stalin als Teufel, Teufelsmuseum Kaunas

Vorstellungen von der Schönheit Satans, von den „Blumen des Bösen“ (Charles Baudelaire) konnten aufgrund des „tugendhaften polnischen Moralismus“ (Janion, S. 173) nur mit Mühe Eingang in das polnische Denken finden. Das änderte sich erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts, vor allem dank des zunächst in Berlin lebenden und in deutsche Sprache schreibenden enfant terrible polnischer Literatur, Stanisław Przybyszewski, der nach seiner Rückkehr nach Polen als Vertreter des Satanismus schwarze Messen veranstaltete. Es waren vor allem die „polnischen Spötter“ (u. a. Stanisław Brzozowski), die sich an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, der Zeit des „Jungen Polen“ (Młoda Polska), von Stereotypen des edlen, stets vom Bösen verfolgten, unschuldigen Polen befreien wollten. Für sie sollte nicht mehr der engelsgleich verklärte heldenhafte Pole, sondern der moderne, einfache polnische Mensch im Mittelpunkt von Geschichte, Literatur und Kultur gezeigt werden.

Mit der Wiederbelebung des Exorzismus im 20. Jahrhundert begann erneute eine Jagd auf den Teufel in Polen. So fühlt sich heute eine wachsende Zahl von Polen zunehmend vom Satan verfolgt oder sogar besessen. Davon zeigen sich auch zahlreiche konservative, nationalistische Vertreter der polnischen katholischen Kirchen überzeugt, die Exorzismus-Messen wie auch „Therapien gegen den Teufelsbefall“ anbieten (vgl. Meinhof, Auf Teufel komm raus). Die patriotisch-nationalistische Politik der erzkonservativen PiS-Regierungen und der katholischen Kirche Polens geht einher mit Verteufelungen unterschiedlicher Art. So beschwerte sich Polens Ministerpräsident Mazowiecki über eine in der Holocaust-Dokumentarserie „The Devil Next Door“ bei Netflix gezeigten Landkarte, auf der die (polnischen) KZs der Nazis auf polnischem Boden gezeigt wurden. In Polen wird die Verwendung der Bezeichnung „polnische KZ“ unter Strafe gestellt, suggeriert dieser Begriff doch angeblich eine Mitschuld bzw. Mitverantwortung der Polen am Teufelswerk der deutschen Nazis. Verteufelt werden gegenwärtig in Polen vor allem die Sünde der Abtreibung und der widernatürlichen Homosexualität. Generell verdammt wird die Gender-Bewegung als Verstoß gegen die göttliche Ordnung, in ihr wird auch ein zentraler Angriff auf die genuine polnische Identität gesehen. Auf diese Art und Weise wird Gender zum „neuem Teufel“ und „Feind der katholischen Kirche in Polen“ erklärt (vgl. Fuszara, Der Streit um Gender und seine polnische Spezifik).

Ein Beitrag von Dr. Hans-Christian Trepte


Christian Trepte war bis zu seiner Emeritierung 2016 Dozent am Institut für Slavistik der Universität Leipzig in den Bereichen westslawische Literaturwissenschaft und Kulturgeschichte. Er promovierte 1979 über Jarosław Iwaszkiewiczs Epochenroman „Sława i chwała“ [Ruhm und Ehre]. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen polnische und tschechische Kultur und Literatur, Exilliteratur, deutsch-polnische kulturelle und literarische Beziehungen. Zudem ist er als Übersetzer tätig (u.a. Jarosław Iwaszkiewicz, Henryk Grynberg, Tomasz Małyszek, Czesław Miłosz u.a.).


Literaturhinweise:

Bućan, Strahinja: Die dunkle Seite der tschechischen Weihnachtszeit https://deutsch.radio.cz/die-dunkle-seite-der-tschechischen-weihnachtszeit-8112121 [30.12.2020].

Franz, Norbert P.: „So, Sie meinen es gibt ihn nicht?“ Der Teufel in der russischen Literatur. Potsdam 2019.

Fuszara, Małgorzata: Analyse: Der Streit um „Gender“ und seine polnische Spezifik. Bpb 2.4.2014 https://www.bpb.de/181932/analyse-der-streit-um-gender-und-seine-polnische-spezifik [30.12.2020].

Gerlach, Barbara: Der Teufel als sympathische Figur. In: Dies.: Teufelsdarstellungen in Literatur und Film, S. 83-92.

http://mythos-magazin.de/mythosforschung/bg_teufelsdarstellungen.pdf [30.12.2020].

Janion, Maria: Der „polnische“ und der „deutsche Teufel. Über die Figuren des Bösen. In:

Kellermann, Florian: Anti Gender-Bewegung. Angriff des Westens auf Polen. Deutschlandfunk 22.12.2020. https://www.deutschlandfunk.de/anti-gender-bewegung-angriff-des-westens-auf-polen.886.de.html?dram:article_id=373510 [30.12.2020].

Kobylińska, Ewa, Lawaty, Andreas, Stephan, Rüdiger (Hrsg.): Deutsche und Polen. 100 Schlüsselbegriffe. München 1992, S. 169-179.

Krailich, Margarita: Michail Bulgakovs Roman „Master i Margarita“ – Der Teufel in Wort, Bild und deutscher Übersetzung. Bachelorarbeit Johannes Gutenberg-Universität Mainz 2012 https://russisch.fb06.uni-mainz.de/files/2018/08/Bachelorarbeit_Krailich.pdf [30.12.2020].

Meinhof, Renate: Auf Teufel komm raus. Süddeutsche  Zeitung, 26. August 2016.  https://www.sueddeutsche.de/politik/exorzismus-in-polen-auf-teufel-komm-raus-1.3137538?reduced=true [30.12.2020].

Mokienko, Valerij; Scholz, Ute: Die Ikonographie des slawischen Teufels in Mythen und Sprachbildern. Ihre Funktion in der polnischen und russischen Literatur. In: Ein weiter Mantel. Dettelbach 2002, S. 69-125.

Podgórska, Joanna: Nowy wóg Kościoła – gender. In: POLITYKA 22.Oktober 2013. https://www.polityka.pl/tygodnikpolityka/spoleczenstwo/1559085,1,nowy-wrog-kosciola—gender.read [30.12.2020].

Potyrańska, Agnieszka: Nominacja ducha zła w tradycji kulturowej (bies, czart, demon, diabeł, szatan). Lublin 2018. https://www.researchgate.net/publication/323545748_Nominacje_ducha_zla_w_tradycji_kulturowej_bies_czart_demon_diabel_szatan [30.12.2020].

Rożek, Michał: Diabeł w kulturze polskiej. Warszawa 1993.

Wojcik, Nadine: Exorzismus in Polen. Auf Teufel komm raus. Deutschlandfunk Kultur, 22.12.2020 https://www.deutschlandfunkkultur.de/exorzismus-in-polen-auf-teufel-komm-raus.1076.de.html?dram:article_id=395511 [30.12.2020].


© Arbeitskreis für Vergleichende Mythologie e. V.

Eine Antwort auf „Von den guten und bösen Teufeln bei den Slawen“

  1. Zum Gruß ein Dank für Ihren Artikel.
    Durch die sog. ‚Seidenstraße‘ und Flüsse bis zum ’schwarzen Meer‘ tauschte sich Wissen und Sprache durch jahrelange Reisen, auch die hier erörterten Begriffe.
    Ein Beispiel. ‚Samogon‘ ist das russische Wort für ‚Selbstgebrannter‘.
    Es gibt jedoch auch den Ursprung des ‚unreinen Vodka‘ oder ‚falsch destillierter Weingeist‘.
    Ein Sprichwort besagte, wenn die Leute Samogon trinken, sitzt der Teufel in der Ecke und lacht sich ins Fäustchen.
    Der Wortstamm des Brandes, Weinbrandes war vorher Weingeist.
    Ein guter Geist führte zu einem schönen Rausch und ein schlechter Geist sogar zu Erblindung bis Tot.
    In der Entdeckung des Alkohols durch vergohrenen Traubensaft oder Apfelmost, findet man schon Wörter oder Ausdrücke für ‚Geist‘ zu Beginn der Geschichtsschreibung.
    In Naturfildokumentationen kann man sehen wie Affen und Elefanten sich an vergohrenem Obst berauschen.
    Wie in der Entdeckung des Base- / Säurenausgleich, ist der Kernfaktor Wasser, ph-neutral. Bei den Wortstämmen der ‚Geistwesen‘ in der Urzeit stehen sich ebenfalls immer Zwei gegenüber.
    In der griechischen Mythologie des Gottes der Unterwelt und seiner Gemalin und der nordischen Mythologie der Tochter von Loki als Schützerin der Unterwelt.

    Ich denke die Bedeutung Ihrer Wortherkunft wird sich ohne das entsprechende Gegenbild nicht ergeben.
    Die ‚Ein Gott‘-Lehre verweist eher auf den Titanen der seine Kinder fraß und schafft es mittels Erz-Engel und Verbannung über den jesidischen ‚Pfau‘ die Herkunft der sog. Verteufelung zu ignorieren.

    Vielen Dank für die Möglichkeit meine Anmerkungen hier anzubringen.

    MfG

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .