Als mich die Anfrage erreichte, für diesen Blog einen Beitrag zum Jahresthema „Magie“ zu schreiben, hatte ich zunächst vor, mich mit einem speziellen Thema dazu auseinanderzusetzen. Dies wäre, anknüpfend an meine Interessen, möglicherweise die Topografie gewesen. Genauer: sogenannte magische Orte. Oder zumindest das, was häufig und gern derart bezeichnet wird. Doch mir wurde bewusst, dass ich mich zunächst mit dem Begriff des Magischen auseinandersetzen musste. Mit dem, was man allgemein als Magie und als magisch definiert. Denn die Begriffe werden derart überstrapaziert, dass sie kaum noch etwas bedeuten können. Jedwede Naturlandschaft wird mit dem Zusatz magisch versehen. Von magischer Schönheit und Anziehungskraft wird gesprochen, von magischen Stränden, der Magie des Südens oder in tautologischer Steigerung von der zauberhaften Magie des Südens und was der Beispiele mehr sein könnten. Was aber hat es auf sich mit der Magie und dem Magischen? Wodurch wird jemand zum Magier, zur Zauberin, was braucht es, um einen Ort, eine Landschaft zum magischen Ort zu machen? Zaubersprüche und überlieferte Plätze, an denen besondere Kräfte wirksam werden können, sind Jahrtausende alt und auch in der Gegenwart gibt es zahlreiche Menschen, die der Magie Bedeutung zumessen. Was aber sind die entscheidenden Faktoren, die etwas bzw. jemanden qualifizieren, den Zusatz Magie und magisch für sich in Anspruch zu nehmen?
Magie benötigt zunächst den Glauben an ein real existierendes Geheimnis, an geheime Kräfte, die außerhalb der uns vertrauten Wirklichkeit existieren. Und ebenso den Glauben an die Möglichkeit des Zugangs zu diesem Geheimnis. In derartigen Kategorien zu denken bedeutet, in Erweiterung dieser Grundannahme davon auszugehen, dass man mithilfe des Geheimwissens Einfluss nehmen kann auf andere Subjekte, Objekte und Vorgänge. Grundlegend für das Geheimnis ist die Überzeugung, dass jenseits der realen Welt Gegenwelten existieren, die sich außerhalb unserer Alltagswahrnehmung befinden, zu denen man aber unter bestimmten Voraussetzungen Zugang erlangen kann. Zu diesen als übersinnlich oder außerweltlich bezeichneten Welten gehören Entitäten, die nicht unbedingt den physikalischen oder sonstigen Gesetzmäßigkeiten unserer irdischen Existenz unterliegen. Hier wirken Kräfte, welche die Probleme der realen Welt spielerisch lösen können. Kennzeichnend für ein Denken in diesen magischen Kategorien sind die Aufhebung der Grenze zwischen Belebtem und Unbelebtem, das Denken in Analogien statt in kausalen Ketten, die Übertragung von außergewöhnlichen Fertigkeiten und Fähigkeiten auf einzelne Menschen.
Den Kontakt zwischen realer Welt und Gegenwelt stellen jeweils Mittler her. Diese Mittler können Personen sein (Magier/Zauberin), spezielle Orte wie Wald, Berg, See, Höhle, Gebäude, rituelle Handlungen und/oder Beschwörungen, die komplexe Vorgänge sein können, und Objekte (Buch, Zauberstab oder Amulett dürften die geläufigsten sein). Es gibt vielfältige Kombinationen dieser vier Mittler. Ein Magier kann an einem magischen Ort mittels eines magischen Objekts eine magische Handlung vollziehen. Dass wäre dann eine komplexe Form magischer Praxis. Wesentlich unkomplizierter stellt es sich dar, wenn ein Mensch ohne besondere magischen Fähigkeiten beispielsweise eine Warze bespricht. Hier wird lediglich eine magische Handlung vollzogen, um ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen. Begibt sich derselbe Mensch jedoch bei Vollmond an eine Wegkreuzung, wird zu dieser Handlung ein magisch aufgeladener Ort beigefügt. Magisch aufgeladen deshalb, weil zur Wegkreuzung auch die Komponenten „Mond“ und „Zeitpunkt“ hinzukommen. Komplex wird es, wenn zusätzlich eine tote Katze benötigt wird. Man könnte endlos Beispiele der verschiedensten möglichen Varianten konstruieren, was nicht nötig sein dürfte. Anweisungen für magische Handlungen sind oft weitverzweigten Systemen entnommen, deren Kennzeichen ist, dass sie hermetisch, also in sich geschlossen und verborgen sind bzw. ursprünglich sein sollten. Diese komplexen Geheimlehren sind meist Zeichensysteme in Schrift, Bild und Zahl. Denken wir beispielsweise an die diversen Grimoires, an die Kabbala oder das Tarot. Magische Organisationen wie der Rosenkreuzer-Orden, der Hermetic Order of the Golden Dawn oder andere pagan-magisch-religiöse Systeme gewähren nur wenigen, von ihnen ausgewählten Personen Zugang zu ihrem jeweiligen Geheimwissen bzw. Geheimlehre, um sie vor einer breiten Öffentlichkeit zu verbergen. Das Geheimnis muss geheim bleiben, um seine magischen Qualitäten nicht zu beschädigen.
Von Bedeutung scheinen mir vor allem die für das Magische charakteristischen Grenzüberschreitungen zwischen realer Welt und Gegenwelten. Das zeigt sich in topografischen Hinweisen wie Wegkreuzung, Waldrand, Übergängen aller Art, Toren und Schwellen, die in Erzählungen, Berichten, Handlungsanweisungen magischer Praxis immer wieder in Erscheinung treten. Die Grenze, von der ich spreche, ist eine Einfriedung, ein Zaun, der unsere bekannte Welt, die Welt der alltäglichen Erfahrung, der Ratio, einhegt. Sie bietet in gewisser Weise Schutz vor den Phänomenen der Außerwelten, die – so man sich ihnen bedenkenlos aussetzt – in Gefahr und Wahnsinn führen können (und dies auch oft und gern tun). Grenzüberschreitungen sind also eine nicht ungefährliche Angelegenheit und dieser Umstand dürfte auch den Respekt erklären, der jenen entgegengebracht wird, die gewissermaßen „auf dem Zaun“ sitzen, nach Belieben hin und her springen können, ohne Schaden zu nehmen: den Magierinnen und Zauberern, die auf beiden Seiten agieren. Diese Personen können mittels Zauberspruch/Trance/Drogen Zugang zur Welt jenseits des Zauns erlangen, um Kontakt zu Geistern /Göttern/Verstorbenen aufzunehmen, mit dem Ziel Zukünftiges oder Vergangenes zu erfahren und letztlich Vorgänge innerhalb der realen Welt zu beeinflussen. Damit sind sie Mittler zwischen beiden Welten, sie sitzen auf dem Zaun, der die Wirklichkeit unserer rationalen Erfahrungen und Vorstellungen von jenen der magischen Welten trennt. Mittler können neben diesen Personen aber auch Orte sein, denen eine Verbindung zu jenen Anderswelten nachgesagt wird. Das kann eine Höhle sein, ein Berg, ein Baum, ein Fluss. Einige dieser Orte werden in Beziehung zu einem Magier gesetzt, andere kann der Magie-Gläubige ohne begleitendes Ritual aufsuchen und selbst Zugang zur Gegenwelt suchen. Dazu sind unter Umständen besondere Praktiken notwendig, die der Laie zwar selbst vollziehen kann, von denen er aber detaillierte Kenntnis besitzen muss.
Der Grenzzaun kann in beide Richtungen übersprungen werden. Während sich der Mittler in eine Welt der Geister begibt, so kennen wir beispielsweise aus der Voodoo-Religion auch den umgekehrten Vorgang, bei dem Götter Besitz von realen Menschen ergreifen (während der Trance einer Tanzsession). Auch aus den europäischen Erzählungen kennen wir das Erscheinen von Göttern, Geistern und Dämonen in der realen Welt, gerufen von zauberkundigen Mittlern. Mithilfe des richtigen Zauberspruchs wird die Grenze mühelos überschritten. Ein Besen wird so zum belebten Gegenstand, der eilfertig (aber ohne Verstand) Dienste verrichtet, ein mittels geheimer Buchstabenkombination zum Leben erweckter Lehmkoloss beschützt eine Gruppe von Menschen vor Verfolgung. Erinnert man sich an Kierkegaards „Sprung in den Glauben“, denkt man wahrscheinlich eher an einen Abgrund, über den gesprungen werden muss, als an einen Zaun, der überwunden wird. Und vielleicht ist der Abgrund auch das bessere Bild für die imaginäre Grenze, von der hier die Rede ist. In den mittelalterlichen topografischen Vorstellungen gab es einen Rand am äußersten Ende der Weltmeere, von denen ein Schiff hinunterstürzen musste, wenn es ihm zu nahe kommen würde. Abgrund oder Zaun: Wenn wir davon ausgehen, dass eine wie auch immer geartete Grenzziehung oder Barriere existiert, die unsere vernunftgeleitete Welt einhegt, so muss es zwangsläufig etwas jenseits des Zaunes geben. Eben jene andere Welt, die schon immer unterschiedliche Bezeichnungen bekommen hat, die – so man sie zu betreten vermag, ohne jedoch den Rückweg zu finden – wahlweise zu Wahnsinn oder religiöser Offenbarung führen kann. Das offenbar unsterbliche Bedürfnis nach der Existenz jener Welt – woher rührt es?
Ebenso interessant wie die topografischen Aspekte, also der Raum, ist die in dieser Betrachtung bisher vernachlässigte Zeit. In einem Rollenspiel der japanischen Firma Squaresoft wird mit dem Begriff „Toki Mahō“ (Zeitmagie) operiert. Bezeichnet wird damit eine Zaubergattung, mit deren Hilfe Raum und Zeit manipuliert werden kann. Was nur logisch erscheint, denn wenn Ereignisse und Menschen in ihrem Denken durch Magie beeinflusst werden können, dann auch die chronologische Abfolge und ihre kausalen Auswirkungen. Mag „die Zeit“ an sich auch nicht durch Magie außer Kraft gesetzt werden, so kann doch derjenige, der von einem magisch induzierten Vorgang betroffen ist, aus seinem linearen Zeitbegriff heraus in eine Art „Unzeitlichkeit“ geworfen werden. Erinnern wir uns beispielsweise an den jungen Mann, der eine einzige Nacht mit Geistern in einer Berghöhle verbringt, während der in der realen Welt Jahrzehnte vergehen. Zeitwahrnehmung kann mittels magischer Praktiken gedehnt oder verkürzt werden, die magischen Mittler können auch in der Zeit über die Grenzlinie zwischen Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft springen.
Die Gnostiker kannten den Sitz Gottes als ein Meer von glänzendem Licht, aus dem alles Gute in die Welt ausströmt. Und in Dantes Commedia begegnet Beatrice Gott da, „wo jedes wann und jedes wo sich treffen“. Zeit und Raum sind hier aufgehoben und damit auch jede Gegensätzlichkeit diverser Welten.
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wird das plötzliche Erscheinen eines abwesenden bzw. weit entfernten Menschen dank Video-Telefonie zur Alltagserfahrung, zu etwas Gewöhnlichem, dem das Geheimnis fehlt, auch wenn nur die wenigsten Menschen verstehen, wie es funktioniert. Aber indem ein Vorgang eine „technische“ Erklärung vorweisen kann, da er Ergebnis einer von Menschen geschaffenen Technik ist, hat ein solches Ereignis keine Zutrittsberechtigung mehr zum Bereich des Magischen. Die Existenz übernatürlicher Fernwirkung, so kann man es u.a. bei Wikipedia nachlesen, gilt als eines der Kennzeichen magischen Denkens. Was aber wird eine holografische Kommunikation bewirken, die im Zuge der 6 G – Einführung in weniger als zehn Jahren möglichen werden wird? Verstorbene (so genügend Daten gespeichert wurden) werden zu den Lebenden sprechen. Inwieweit wird sich das von einer klassischen Séance unterscheiden? Wird sich der Magiebegriff wandeln?
Ein Beitrag von Jörg Jacob
Jörg Jacob, 1964 in Glauchau geboren. Nach einer Ausbildung zum Polsterer war er freier Mitarbeiter der Leipziger Volkszeitung sowie Mitarbeiter einer Begegnungsstätte für Kunst und Kultur. 1998-2002 studierte er am Deutschen Literaturinstitut Leipzig (Abschluss 2003). Nach Veröffentlichungen von Kurzprosa in namhaften Anthologien und Zeitschriften erschien 2006 sein Romandebüt. Jacob erhielt verschiedene Auszeichnungen und Stipendien, u. a. den Gellert-Preis für seinen Roman Das Vineta-Riff. Seit 2010 betreut er verschiedene Projekte und Schreibwerkstätten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Jörg Jacob lebt und arbeitet als freier Autor in Leipzig, zuletzt erschien Godot gießt nach/Herr Tod will leben, Connewitzer Verlagsbuchhandlung, Leipzig 2019, sowie ein aktueller Romanauszug in Doppelte Lebensführung, Poetenladen, Leipzig 2020.
Literaturhinweise:
Jamake Highwater, Freaks: Die Mythologie der Übertretung. Berlin Verlag, Berlin 1998.
Hans-Peter Duerr: Traumzeit. Über die Grenze zwischen Wildnis und Zivilisation. 4. Aufl. Edition Suhrkamp, Frankfurt am Main 1994.
Dante Alighieri: Commedia. In deutscher Prosa von Kurt Flasch. 3. Aufl. Fischer Klassik, Frankfurt am Main 2020.
Louis-René Nougier: Die Welt der Höhlenmenschen. Artemis Verlag, Zürich/München 1989.
Peter Sloterdijk: Den Himmel zum Sprechen bringen. Über Theopoesie. 4. Aufl. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2020.
© Arbeitskreis für Vergleichende Mythologie e. V.
In der griechischen Mythologie ist Hermes (römisch Mercurius) der mit Abstand krasseste Gott. Hermes wird mit unzähligen Fähigkeiten überliefert. Mit Magie hat Hermes auch zu tun:
„Hermes aus der griechischen Mythologie weist Parallelen mit Gott Thot aus der ägyptischen Mythologie auf. Hermes und Thot sollen sogar im Team Schriften angefertigt haben. Durch die Kombination von Hermes und Thot sollen astrologische, magische und alchemistische Texte entstanden sein. Die Verschmelzung von Hermes und Thot hat zum Namen Hermes Trismegistos geführt.“
https://mythologie.forumieren.de/t91-hermes-mythologie-gotterbote-viel-mehr-sehr-komplizierter-typ
Ein Aspekt im Rahmen einer Magie-Diskussion wird m.E. immer vergessen, dabei handelt es sich um individuelle Fähig- und Fertigkeiten, die einen ebenso in Erstaunen über Unerklärliches versetzen können. Wenn jetzt den Standpunkt des bestaunten Individuums einnimmt, dann kann Magie auch als individuelle Wissenschaft betrachtet werden, die sich klar und deutlich von der „öffentlichen“ Wissenschaft unterscheidet.
Kann man das Magische rational angehen? Es löst ja in uns Gefühle des Erstaunens, Entzückens und Erschreckens aus. Als Täuschung wird uns Unerklärliches nicht weniger wunderlich. Es vermag uns innerlich weiter zu berühren, wenn man es zulässt und vielleicht braucht man diese magischen Momente, um sich seines Stellenwertes im Universum bewusst zu bleiben.
Vielen Dank für diesen „Versuch“, den ich ergänzend zu Ihren Ausführungen genau an dieser Grenze zwischen dem sog. Realen und des Außerweltlichen ansiedeln würde.
Im Versuch zu begreifen, was und wie sich da einiges in der Welt abspielt, lassen sich (alle) Versuche auch als Experimente bezeichnen. Weniger als Hokus-Pokus, Tauben und Hasen aus dem Zylinderhut zaubernd, aus einem vermuteten „Nichts“ sozusagen, wenn auch dies mächtigen Eindruck bewirken kann.
Der Zauberer, der Magier oder eine andere Mittlerfigur wird, soweit mir bekannt, stets in eine nicht alltäglichen Robe gekleidet, was mindestens, neben einem gewollten „Eindruck“ auch Distanzierung für den Mittler selbst bewirkt.
Eine tote Katze z.B. steht als Symbol für diese „andere“ Welt, außerhalb des hier und jetzt Lebenden.
Der oft im „Spiel“ benutzte Rauch könnte nicht nur um der wirksamen Verschleierung willen, sondern als Milieu, als diese Zwischenwelt „sichtbar“ zu machendes verstanden werden.
Wir könnten davon ausgehen, dass in allen uns bisher bekannten „Experimenten“ durchaus Ahnungen oder Vermutungen über eine „magisch“ wirkende Kraft oder Energiefelder vorhanden waren. Wie sie die Väter der Quantenphysik (bis heute) nachzuweisen versuchen.
Wenn nicht zeitgleich, da es Figuren wie Hanussen etwa bereits in früheren Zeiten gab, so doch „magisch anziehend“ wirkende Phänomene.
Einer dieser ist u.a. anderen die sog. „rosa Wolke“, auch „Wolke 7“ genannt. Der Ziffer 7 wird, hier nur am Rande erwähnt, in verschiedenen Zusammenhängen eine besondere Rolle zuteil.
Die „Magie der rosa Wolke“ aber, die so glaube ich die meisten von uns irgendwann verspürt haben spiegelt ja diese Zeit-Raum-Aufhebung wider. Bei einem Erlebnis, welches, sei es „von sich aus“ oder durch diverse Kräuter oder andere Gegenstände bewirkt, eingeschmuggelt unter so manche Ehebetten etc. den oder eine anders zu erzielende „Zauberwolke“ spielen ausserdem auch Suggestion, stark empfundener Wunsch, Wille, Einbildung, usw. durchaus auch mitwirkende Rolle. Mit Sicherheit aber Feromone, also diese unsichtbaren Teilchen, die aber nicht nur Bestandteil der sog . „Zwischenwelt“ sind. Sie interagieren und somit „sind sie“ , ob wir sie sehen oder nicht. Wie es für weitere „Teilchen“ oder deren Schnittmengen durchaus nachvollziehen lässt. Eine verführerische, im heutigen Sprachgebrauch auch als „challenge“ genannte Welt.
Ob wir die Erschaffung des „Golem“ (im damals recht fortschrittlichen Prag, 16. Jhdt.) erkunden oder uns mit Klonen, Cyberwelten auseinander setzen möchten, die beachtliche Anzahl all dieser „Experimente“ dürfte sich auf den Nenner bringen lassen: der Versuch des Menschen, der trotz inzwischen beachtlichen Wissens, immer noch „zu wenig“ weiß, leider nicht nur des Wissens willen, sondern der mitschwingenden Kontrollsucht, Machtgehabe, etc. weiter experimentiert.
Sich aber auf „den Teufel“ einzulasssen ist, wie wir seit spätestens Goethes „Faust“ wissen, ein recht zweischneidiger „Zauberstab“. Es öffnet, bei aller nachvollziehbaren Neugier und dem Versuch, „Herr der Dinge“ zu werden eben diese, ich würde sagen unkontrollierbaren Ebenen, diese „Magie“ beim Mittler selbst, vor allem aber bei einer Vielzahl von Menschen, die trotz aller „guten Vorsätze“ Unheil bringen kann.
Sich ihrer zu entziehen ist dennoch wesentlich leichter gesagt, als getan.
Für die Anregungen und wunderbar geschriebenen Text ein herzliches Dankeschön!