Die dichotomische Einteilung in schwarze, böse, unheilbringende und in helle, weiße, erlösende Mächte ist zweifelsohne für die Magie in zahlreichen Märchen, Legenden und Sagen unterschiedlicher Provenienz typisch. In der Magie, vom Persischen „Magh“ bzw. Maghdi“ abgeleitet, geht es ursprünglich um das „Können“, um die „Macht“ bzw. Machtausübung mit Hilfe von Naturkräften und Technik. „Können“ und „Macht“ bildeten dementsprechend auch die Grundlage für eine Art Universalwissenschaft (Astronomie, Astrologie und Medizin). Die christliche Kirche sah die Magie dagegen zunehmend kritisch, verdammte sie als einen willkürlichen Eingriff in Gottes Willen, stellte sie als einen schädlichen Trug von Dämonen an den Pranger, verurteilte sie als eine teuflische, sündhafte Vorstellung und lehnte sie als ein Vergehen bzw. Verbrechen kategorisch ab. Die Grenzen zwischen einer der Weißen Magie, die dem göttlichen Willen entsprechend verborgene Naturkräfte erschließen und nutzbar machen sollte und einer Schwarzen Magie, bei der die Kräfte der Natur gegen Gott ausgespielt werden würden, sind nicht immer leicht und eindeutig zu ziehen.
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