Um euch für ausgedehnte Osterspaziergänge noch etwas zum Hören mitzugeben, haben wir uns überlegt, diese Episode der germanischen Ostara zu widmen. Doch nach näherer Recherche stellt sich heraus, dass es diese Gottheit der skandinavischen Mythenwelt eventuell niemals gegeben hat! Stattdessen findet sich in der Edda die Figur des Baldurs, welcher jedem der Baldurs Gate kennt, zumindest vom Namen her vertraut sein müsste. In dieser Folge hört ihr die Geschichte, wie seine Mutter versuchte, Baldur für immer vor Gefahren zu bewahren, es der trickreiche Loki jedoch wieder einmal geschafft hat, die Pläne der Asen zu durchkreuzen.
Das Team vom MYTHO-Cast wünscht viel Freude beim Hören.
Autor und Sprecher: Sebastian Helm
Musik von Sebastian Helm
Editing von Sebastian Helm
Textvorlage: Die Edda. Götterlieder und Spruchweisheiten der Germanen. Gylfaginning. Gylfis Verblendung. Hrsg. Manfred Stange (übersetzt von Karl Simrock). Marixverlag.
Die Edda. Vielen ein Begriff, doch wenige haben sie gelesen. Der Gründungsvorsitzende des Arbeitskreises für Vergleichende Mythologie, Reiner Tetzner, hat sie nicht nur gelesen, sondern auch aus dem Original ins Deutsche übersetzt. Im Rahmen einer Lesung aus seinem Buch: „Germanische Göttersagen“ in der Leipziger Stadtbibliothek entführte er das Publikum in die verschneite Mythologie des klirrenden Nordens. Der Titel der Veranstaltung lautet: „Die Edda – das Heilige Buch der Germanen“. Die ersten Auseinandersetzungen finden dabei schon kurz nach Beginn statt. Was bedeutet „heilig“, und wer sind diese Germanen überhaupt, wenn der Begriff eine Fremdzuschreibung des Römischen Reiches ist? Es wird präzisiert: vordergründig wird der Blick auf den skandinavischen Raum gerichtet. Na gut. Aber worum geht es in der Edda? Kann sich der Zuhörer darunter eine Art Bibel für Wikinger vorstellen?