Der gefesselte Prometheus

Mit der mythologische Gestalt des Titanen Prometheus verbinden die meisten von uns hauptsächlich drei Aspekte: den Menschenschöpfer, den Feuerbringer und vor allem den drakonisch Bestraften, weil er es gewagt hatte, sich gegen Zeus aufzulehnen.

Begleitend zur ersten Folge des MYTHO-Cast, dem Podcast unseres Vereins, beschäftigt sich dieser Text mit der künstlerischen Darstellungen des gefesselten Titanen – ein beliebtes Motiv vor allem in der Malerei der Barockzeit. Zahlreiche bildende Künstler interpretierten den gepeinigten Prometheus, darunter Gregorio Martínez y Espinosa (Spanien, 1547-1598), Dirck van Baburen (Niederlande, 1595-1624), Jusepe de Ribera (Neapel, 1591-1652), Theodoor Rombouts (Flandern, 1597-1637), Gioacchino Assereto (Italien, 1600-1649), Salvator Rosa (Italien, 1615-1673) und Luca Giordano (Italien, 1634-1705). Zwei prominente Kunstwerke dieses Sujets sollen an dieser Stelle näher vorgestellt werden.

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MYTHO-Cast Folge 1 – Prometheus

MYTHO-Cast
MYTHO-Cast
MYTHO-Cast Folge 1 - Prometheus



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Teuflische Tricks

Auf unserer mythischen, kulturellen und literarischen Spurensuche zum Trickster, die im Oktober 2018 begonnen hat, ist es an der Zeit einmal die „teuflische“ Seite jenes Wesens zu betrachten, das nicht so recht in die Ordnung der Welt passen will, diese jedoch mehr oder minder erfolgreich – in allen Fällen aber folgenreich – durcheinander zu wirbeln versteht. Was haben nun aber Satan, Beelzebub oder der Herr der Hölle mit dem Trickster zu schaffen? Der christliche Teufel, dieser gefallenen Engel und Widersacher Gottes, besitzt ja ohnehin einen eigenen und vor allem eigentümlichen Werdegang. Mithin scheint er sogar eine richtige Chimäre zu sein, wenn man ihn einmal über die theologische Deutung hinaus betrachtet …

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Zwischen Angst und Hoffnung: Der künstliche Mensch in Mythos und Science-Fiction

Stellen Sie sich vor: Ihr Wissen, Ihre Gedanken, Ihre Meinungen und Ansichten, Ihre Träume und Vorstellungen,  ja sogar Ihre Gefühle – also alles, was Sie sind und was Sie ausmacht, wäre auf einer Disc gespeichert, die kaum größer ist als die Speicherkarte einer Digitalkamera. Ein Stick für das Backup Ihres Selbst. Sie könnten den Körper wechseln, wann und wie Sie es wollten. Nie wieder Krankheiten. Nie wieder gebrochene Knochen. Nie wieder Angst vor dem Tod. Sie wären unsterblich. Geht nicht, sagen Sie? Doch, sage ich. Die Serie „Altered Carbon“ (Netflix, 2018), basierend auf dem gleichnamigen Roman von Richard Morgan, stellt „das Unsterblichkeitsprogramm“ in der dystopischen Welt des 24. Jahrhunderts vor und outet sich dabei als ein Hybrid aus Blade Runner und Ghost in the Shell. Im Mittelpunkt stehen dabei die sogenannten „Meths“ (in Anspielung auf Methusalem, den Großvater Noahs, der dem Alten Testament zufolge 969 Jahre alt geworden sein soll). Durch den Kauf von Körpern oder mit Hilfe von Klonen verlängern sie ihr Dasein über Jahrhunderte hinweg. Doch das ewige Leben hat sie skrupellos gemacht, vergnügungssüchtig und abgestumpft gegenüber dem Leben. Den Meths gegenüber stehen all jene Menschen, die sich entweder keine oder nur standardisierte neue „Körper“ leisten können. Manche müssen mit dem Vorlieb nehmen, was sie bekommen. Andere lehnen einen neuen Leib aus religiösen Gründen ab und verbringen die Ewigkeit gefangen in immer wiederkehrenden Träumen oder in einer holografisch erzeugten Welt. „Altered Carbon“ ist Science-Fiction. Krimi. Und ein Stück weit Philosophie. Was ist der Mensch? Was ist Seele? Was ist Körper? Und was davon ist wichtiger? Sind wir tatsächlich die Schöpfer einer unendlichen Existenz oder durch die Unsterblichkeitssticks am Ende selbst zu Geschöpfen in endlichen und künstlichen Hüllen geworden?

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Ein Trickster kommt selten allein

Die Leipziger Stadtbibliothek ist gut besucht am vor-halloweenlichen Montag. Anlässlich des 22. Leipziger Literarischen Herbstes macht sich die edition vulcanus daran, den mythologischen Schwerpunkt der allherbstlichen Lese- und Literaturwoche zu setzen. „Brücken bauen“ heißt das Motto 2018, welches, auch im Rahmen der Houston-Week (bezogen auf die 25-jährige Städtepartnerschaft zwischen Leipzig und Houston), kulturelle, literarische, gesellschaftliche, poetische, künstlerische, nachdenkliche, lakonische, zwie- und zweisprachige, historische und eben auch mythologische Verbindungen von Hier nach Dort und Dort nach Hier knüpfen soll.

Eine solche Brücke ist der Trickster, dem der neu erschienene Sammelband der edition vulcanus mit dem Titel „Schöpfer, Schelm und Schurke – Der Trickster im mythologischen Zwielicht“ gewidmet ist.

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