Roger Caillois (1913-1978) ist hierzulande nur wenigen bekannt. In Frankreich sind seine Werke recht verbreitet und es erscheinen immer wieder Bücher oder Texte aus dem Nachlass. Auf Deutsch sind unter anderem seine poetisch-mythologischen Studien zu Steinen erschienen, zum Kraken, zur Dissymmetrie, das einflussreiche Die Spiele und die Menschen, eine Autobiographie und ein Buch über Patagonien. Caillois stand den Surrealisten nah und war Mitbegründer des Collège de Sociologie in Paris, das Untersuchungen zum Heiligen und zur Irrationalität überhaupt vorantrieb. Er wählte 1939 jedoch das Exil in Argentinien, von wo aus er den französischen Widerstand gegen die deutsche Okkupation publizistisch unterstützte. Hier lernte er auch Jorge Luis Borges kennen, den er nach dem Krieg in Frankreich und Europa bekannt machte.
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