Seit jeher ist der Mensch fasziniert vom „Oben“, dem Blick zu den Wolken, zur Sonne, zum Mond oder zu den Sternen. Das Oben scheint unendlich. Und ungreifbar. Ein weiter Raum, der unsere Vorstellungskraft anregt, und vielleicht war und ist es genau das, weshalb das Oben seit jeher mit dem Sitz von Göttern, dem Reich der himmlischen Heerscharen oder aber mit dem Paradies assoziiert wurde. Alles Gute kommt von oben. Alles Schlechte lauert in der Tiefe, der Unterwelt, der Hölle, dem Reich fernab des Lichts. Schon im Schamanismus finden wir die Dreigeteiltheit des Kosmos in Ober- und Unterwelt, verbunden durch die axis mundi (die Weltenachse), symbolisiert etwa durch den Weltenbaum, einen heiligen Berg oder auch eine Trommel. Auf der Tabula Smaragdina (Smaragdtafel), der grundlegenden Schrift der Alchemisten, heißt es: Quod est inferius, est sicut (id) quod est superius, et quod est superius, est sicut (id) quod est inferius – Das Unten ist wie das Oben, und das Oben ist wie das Unten.
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