Aus Richtung Gythio kommend, durchquerten wir eine kleine Ortschaft am Fuße des Gebirges. Ein Dutzend Häuser links und rechts der Straße, an einem Abzweig ein größeres Anwesen, ein Wohnhaus mit Nebengebäuden und einem Innenhof. Aus dem Hof rief uns ein Mann an, der dort gesessen hatte. Auf die Frage, wohin wir gingen, antworteten wir wahrheitsgemäß: Auf die andere Seite des Gebirges, nach Kardamili. Ungläubiges Erstaunen war die Reaktion. Eine schwarz gekleidete alte Frau bekreuzigte sich. Man bat uns in den Hof, ließ uns Platz nehmen und eine zweite, an einem Stock sich nur mühsam vorwärts bewegende uralte Frau schlurfte ins Haus, um uns Kaffee zu kochen. Der Mann sprach ein wenig Deutsch. Er habe, so erzählte er uns, vor längerer Zeit in München gearbeitet, im Restaurant eines Bekannten. Er versuchte uns von unserem Vorhaben abzubringen, verstand nicht, warum wir nicht mit einem Auto fuhren. Als er begriff, dass es zwecklos war, beschwor er uns, wenigstens die Straße zum nächsten Ort zu nehmen, nicht auf dem Wanderweg zu gehen, der nicht der kürzeste Weg sei. Da dieser Weg direkt hinter seinem Gehöft abzweigte, blieb uns nichts übrig, als vorläufig tatsächlich weiter auf der Straße zu gehen. Wir brachten es nicht fertig, den wohlmeinenden Rat der Leute auszuschlagen.
„Zum Ende der Welt: Eine Reise auf dem südlichen Peloponnes – Kapitel 7: Taygetos“ weiterlesen