Der gewählte Titel geht auf zwei literarische Werke zurück: 1. Das Volksbuch des österreichischen Schriftstellers Johann Nepomuk Vogl (1802-1866) mit dem Titel Twardowski, der polnische Faust. Ein Volksbuch aus dem Jahr 1861 und 2. auf Pan Twardowski oder Der polnische Faust (1981) von Matthias Werner Krus (1919-2007). Der „polnische Faust“ könnte dabei nahelegen, dass mit Pan Twardowski lediglich ein polnisches Pendant zum deutschen Faust entstanden sei und damit ein Kulturtransfer von West nach Ost seine Bestätigung finden würde.
„Pan Twardowski – der polnische Faust“ weiterlesenMagie in Wissenschaft und Technik
Als Goethes Faust im frühen 19. Jahrhundert erkennen wollte, was die Welt im Innersten zusammenhält, und er mit zunehmender Frustration bemerken musste, dass sein normales Denken nicht an das ersehnte Ziel kommen kann, hat er sich der Magie ergeben und auf engen Kontakt mit dem Teufel eingelassen. Magie klang damals und klingt heute stets so, als ob da etwas Verbotenes passiert, weshalb es wahrscheinlich keine gute Idee des amerikanischen Wissenschaftsautor Arthur C. Clarke war, in den 1960er Jahren darauf hinzuweisen, dass jede einigermaßen fortschrittliche Stufe der technischen Entwicklung schon lange nicht mehr von Magie zu unterscheiden ist, wobei Clarke an den Laser, die ersten integrierten Schaltkreise und die fortschrittlichen Medientechnologien dachte.[1] Zum Glück haben die Menschen nicht die Finger von den mit ihrer Magie lockenden Dingen gelassen, wie man es sonst tut, wenn etwas verboten ist.
„Magie in Wissenschaft und Technik“ weiterlesenZauberwort und Wortzauber – Magie in Sprache und Literatur
Nichts scheint so fern wie die Magie, nichts so nah. Auf der einen Seite das Mittelalter, Ägypten, die Orakel und Zaubersprüche in fremdem Kauderwelsch, das ganze Abakadabra der geistigen Vernebelung. Der Glaube, Dinge durch den Geist bewegen zu können … Halt, da ist schon die andere Seite, die Nähe allen magischen Denkens. Wer glaubt, durch richtiges Denken die Wirklichkeit verändern zu können, denkt schon magisch. Von den Blicken in die Horoskope will ich gar nicht reden, aber doch von kleinen Alltagshandlungen, die magischen Charakter haben. Zum Beispiel sich einen Guten Morgen zu wünschen. Durch das Aussprechen dieses Wunsches soll der Morgen ja ein guter werden. Und die vielen anderen Wünsche, Hals- und Beinbruch, ich drück dir den Daumen. Sie müssen alle ausgesprochen werden. Die Sprache selbst also bürgt für die Anwesenheit der Magie. Denn sie rückt das, was fern ist, zum Beispiel die Vergangenheit oder ein anderes Land, in unser Bewusstsein. Das nennt man auch Telekinese. Die Sprache vollbringt es, wie die Musik, durch Schwingungen, freundliche, aufbauende, erfrischende wie auch runterziehende, deprimierende, sinnlose. Höhere Magie und niedere. Wie Magie baut Sprache auf Ritualen auf. Es gibt Wortfolgen, Konjunktionen, die verbinden, es gibt Objekte und Subjekte, Syntax und Regeln generell. Interessant ist, dass das Wort für Grammatik, lat. grammatica sich in Französisch in grammaire und grimoire spaltet, also Grammatik und Zauberbuch. Auch im Mittelenglischen hat grammarye eine Zauberkomponente, die sich im Glamour wiederfindet.
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