Der MYTHO-Blog liest wieder 4.0

Die Crawford Chroniken Band I . Die Krähen von Greengate

Ich bewundere intelligente und phantasievolle Unterhaltung. Sie zu finden wird nur immer schwieriger. Zumindest für mich. Dabei bin ich bei weitem kein Kostverächter, wenn es um phantastische Unterhaltungsliteratur geht. Meine Regale sind voll davon, und mit jedem einzelnen Buch habe ich wunderbare Stunden verbracht. Doch ich will mittlerweile mehr als die typische Drachenjagd. Betritt man die Abteilung Fantasy in einer der großen Buchketten, wird man erschlagen von einer Fülle an gleichförmigen Geschichten, die sich nur geringfügig in Story und Charakterdesign voneinander unterscheiden.

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Der MYTHO-Blog liest wieder 1.0

Liebe Leserinnen und Leser des MYTHO-Blogs,

es ist wieder soweit, die Leipziger Buchmesse lockt mit allerlei neuem Lesestoff und literarischen Begegnungen. Zeit, auch beim Arbeitskreis ein wenig in den Regalen zu stöbern und ein paar Buchempfehlungen zu sammeln. Denn Lesen ist eine der schönsten Nebensachen der Welt.

Wir wünschen eine wunderbare Buchmesse 2024!

Das Team vom MYTHO-Blog

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»Dante ist uns fern gerückt« oder Warum es sich (wieder) lohnt, Die Göttliche Komödie zu lesen!

Der italienische Dichter Dante Alighieri (1265-1321) gehört unbestreitbar zu den Großen der Weltliteratur. Seine La Divina Comedia, den meisten in unserem Sprachraum bekannt als Die Göttliche Komödie[1], gilt als Meisterwerk der italienischen Dichtkunst und prägte maßgeblich die Entwicklung der italienischen Sprache. Die darin geschilderte Jenseitsreise Dantes, der in Begleitung des antiken römischen Dichters Vergil das Inferno, das Purgatorio und schließlich mit seiner großen Liebe Beatrice das Paradiso durchwandert, ist zumindest vom Namen her den meisten Menschen ein Begriff.

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Geschichten und kein Ende – Drei Jahre MYTHO-Blog

Liebe Leserinnen und Leser des MYTHO-Blogs,

der britische Religionswissenschaftler Robert A. Segal hat in seiner Publikation „Myth. A very short introduction“ (dt. Mythos. Eine kleine Einführung, Reclam) das Grundlegende der Mythologie wie folgt auf den Punkt gebracht: „Es scheint auf der Hand zu liegen, dass ein Mythos bei allem, was er sonst noch sein mag, vor allem auch eine Geschichte ist“. Und Geschichten fordern vor allem eines: Dass sie erzählt werden. Darum sind wir besonders froh und stolz, in unserem MYTHO-Blog seit nunmehr drei Jahren jeden Freitag von den Kulturen und Religionen der Welt zu berichten, aber auch ureigene Impressionen über Ausstellungen, Reisen, Philosophie, Geschichte, Ethnologie, Literatur und natürlich alte und moderne Mythen vorzustellen und mit Ihnen zu teilen.

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Fabelwesen aus Sicht eines Zoologen: Einstimmung zum Mythen-Tag

Liebe Leserinnen und Leser des MYTHO-Blogs,

ein turbulentes Jahr neigt sich ganz allmählich dem Ende entgegen, und wir sind immer noch mittendrin im Reich der Fabelwesen, die sich nicht nur in unserem Bestiarium sehr heimisch fühlen, sondern auch Thema des 1. Leipziger Mythen-Tages im Heinrich-Budde-Haus sind. Vom indischen Garuda wird dort die Rede sein, vom dämonischen Wendigo und von keltischen Drachen. Wir freuen uns auf viele neue Impressionen und auf spannenden Gesprächsstoff.

Dabei stellt sich gleichzeitig die Frage, ob Fabelwesen wie der Phönix, der Drache oder der Wolpertinger gänzlich unserer Fantasie entsprungen sind oder ob es die einen oder anderen realen Vorbilder gegeben hat, die die Imagination der Menschen dermaßen beflügelt haben, dass aus diesen Tieren mehr wurde, als das bloße Auge uns glauben macht.

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Dekadenz und Arbeit – Ein Abend über Wolfgang Hilbig, Charles Baudelaire und Arthur Rimbaud

Auf den ersten Blick passt da vieles nicht zusammen: der ostdeutsche Autor und Arbeiter Wolfgang Hilbig und die französischen Lyriker der Dekadenz und des Symbolismus, Charles Baudelaire und Arthur Rimbaud. Als ich gefragt wurde, eine Veranstaltung mit der Hilbig-Gesellschaft und unserem Arbeitskreis für Vergleichende Mythologie zu dieser Verbindung zu machen, fiel mir zunächst wenig ein. Wir konnten den Hallenser Autor und Gelehrten André Schinkel zu einem Gespräch gewinnen, denn ein Vortrag sollte es nicht sein. Schinkel und Schenkel versuchten es also, und die Zuhörer schienen konzentriert bei der Sache zu sein. Zumal es unsere erste Veranstaltung unter Corona-Bedingungen war, die langsame Rückkehr zu einer alten Form mit Hilfe von Maske, Chemie und Adressenlisten. Vielleicht war das passend zum Thema, zu den Autoren. Die Schutzmaske des Heizers Wolfgang Hilbig, die Masken der Dichter, die Desinfektion des Lebendigen und die Erinnerungen, die dadurch entstehen, die Rückkehr von Natur unter Schutzhüllen und molekularen Auren, die Poesie als Liste und List, den Bedingungen des sozialen Daseins zu entkommen, um es desto besser in den Blick zu nehmen.

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Der Mythos in den Zeiten von Corona – An die Leser unseres Blogs

Jeder Anruf enthält Geschichten heute. Jeder weiß etwas anderes, kennt Fälle, berichtet von Nachbarn, Freunden, von sich selbst, aus der Zeitung, aus dem Internet, kennt jenes Gerücht, diese Zahl. Noch nie ist unserer Generation so deutlich geworden, wie wichtig das Erzählen für uns Menschen ist. So ist es in anderen Seuchenzeiten gewesen, so war es in den Kriegen, in den Umwälzungen von der Französischen bis zur Friedlichen Revolution. Wir stellen fest, dass wir auf solche Erzählungen angewiesen sind: sie helfen uns zur Orientierung, sie trösten oder regen auf, sie lenken ab und unterhalten.

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Der MYTHO-Blog liest trotzdem- 4.0

Antihelden

Momentan lese ich den Roman Vernon Subutex 1 von Virginie Despentes, der 2015 als Teil einer Trilogie erschienen ist, die 2018 abgeschlossen wurde. Titelheld Vernon mit dem Heroinersatz im Nachnamen ist eigentlich ein richtiger Antiheld. Als tief mit der Rockszene der 80er verwachsener Verführer und ehemaliger Besitzer eines Pariser Plattenladens ist Vernon dem Wandel im Generellen (ausgenommen bei der Wahl seiner Bettgesellschaft) eher konservativ-skeptisch gegenüber eingestellt. Nützt jedoch nichts, denn die Handlung zwingt ihn aus seinem Stückchen eingestaubter Sicherheit heraus ins Unberechenbare, als sein Rockstarfreund und Mäzen, Alex, das Überdosis-Ticket zu Jimi Hendrix nimmt. Da finanziell von Alex abhängig, findet sich Vernon in einer schwitzigen Lage, die sich so prekär entwickelt, dass er nicht mal mehr das Geld für die Miete aufbringen kann und folglich auf der Straße landet.

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Der MYTHO-Blog liest trotzdem – 3.0

Legenden

Wenn ich bei Führungen von Schulklassen im Bremer Übersee-Museum die Frage stelle, wer schon mal etwas von Sitting Bull gehört hat, schaue ich normalerweise in leere Gesichter. Das Thema „Indianer“ scheint bei der heutigen jungen Generation kaum noch stattzufinden. Umso mehr überraschte und freute mich das Bekenntnis eines 13-Jährigen, seine Lieblingsbücher seien Die Söhne der Großen Bärin. Kaum ein Buch hat mich auf meiner Lesereise so sehr geprägt wie Liselotte Welskopf-Henrichs Romanzyklus. Mit zehn Jahren bekam ich den ersten Band geschenkt, der der Auslöser dafür war, dass aus meiner frühkindlichen Indianerbegeisterung ein zunehmend ernsthafteres Interesse wurde, das schließlich auch meine Berufswahl bestimmte.

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Der MYTHO-Blog liest trotzdem – 2.0

Zwischen den Welten

Ich bin ein Leser, der zwischen den Welten wandelt. Sachbuch oder Literatur? Man muss sich entscheiden. Was mir manchmal wirklich schwerfällt, da ich am liebsten alles auf einmal lesen würde. Lesen bedeutet für mich, die ganze Welt in meiner Wohnung zu versammeln, in Vergangenheit und Zukunft zu reisen oder einfach nur das Hier und Jetzt zu reflektieren. Lesen schließt die Seele auf.

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Der MYTHO-Blog liest trotzdem – 1.0

Liebe Leserinnen und Leser des MYTHO-Blogs,

die Leipziger Buchmesse muss im Jahr 2020 leider ausfallen. Wie viele andere Buchbegeisterte sind wir über die Entscheidung sehr traurig und enttäuscht, verstehen aber die Notwendigkeit aufgrund der aktuellen Gesundheitslage in Europa und der Welt. Da es gegen Viren noch keine umfassenden medizinischen Firewalls gibt, diese aber im Internet ein wenig effektiver existieren, haben wir uns entschlossen, unseren Blog in dieser Woche mit Literatur, Buchempfehlungen und Leseimpressionen zu füttern.

Das Team vom MYTHO-Blog möchte Sie daher in den kommenden Tagen auf eine etwas andere Lesereise einladen und auf ganz persönlich Weise über Literatur im Speziellen und das Lesen im Allgemeinen erzählen. Was schmökern unsere Blogschreiber aktuell? Welche Bücher haben sie berührt und zum Nachdenken angeregt? Welche Texte begleiten sie schon seit Jahren? Bücher sind so unterschiedlich wie die Menschen. Bücher führen zusammen. Bücher sind wir.

Das Team vom MYTHO-Blog wünscht Ihnen viel Freude beim Lesen!

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Die Welt und das Wir oder: Impressionen über das Erzählen

„Alles, was die Menschheit getan, gedacht, erlangt hat oder gewesen ist: es liegt wie in zauberartiger Erhaltung in den Blättern der Bücher aufbewahrt“, schrieb der schottische Philosoph, Essayist und Historiker Thomas Carlyle (1795-1881) im Jahr 1841. Seit jeher sind es Geschichten, Erzählungen und Mythen gewesen, welche die drei elementarsten Fragen überhaupt gestellt oder zu beantworten versucht haben: Wer waren wir? Wer sind wir? Wohin gehen wir? Fragen, die auf den ersten Blick einfach erscheinen. Trotzdem gibt es darauf bis heute keine Antworten, die rundum befriedigen könnten, sind diese Antworten doch sowohl vom fachlichen Hintergrund (sei es nun Biologie, Geschichte, Sprachwissenschaft, Theologie, Philosophie, Physik etc.) desjenigen abhängig, der sich mit ihnen auseinandersetzt als auch von den jeweiligen Eigenerfahrungen des Schreibers. D.h. die Sicht auf das, „was die Welt im Innersten zusammenhält“ wie es Johann Wolfgang Goethe so wunderbar im ersten Teil des Faust formulierte, das „Waren“, das „Sind“ und das „Wohin“ also, ob nun mündlich überliefert oder als Buch verfasst, vermittelt und hinterlassen, kann nie nur objektiv sein, sondern besitzt stets auch einen subjektiven Part.

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„Lesen ist denken mit fremdem Gehirn“ – Jorge Luis Borges

Liebe Leser/-innen und Buchfreunde,

das Team vom MYTHO-Blog bedankt sich ganz herzlich für Ihr Interesse  an unseren Themen und Beiträgen. Mythen sind ein so weites und tief verwurzeltes Gebiet, dass uns die Auswahl oft nicht leicht fällt. So vieles ist erzählenswert und verbirgt sich im Alltäglichen, ist vergessen oder wird viel zu selten wahrgenommen. Mythen sind wie kleine Reisen. Nicht nur zu uns selbst, sondern vor allem auch in die Literatur und damit in die Welt der Bücher.

In dieser Woche ist unser Team auf einer solchen Bücherreise. Daher muss der Blog aufgrund der Leipziger Buchmesse leider entfallen. Aber keine Bange. Ab nächsten Freitag sind wir wie gewohnt mit spannenden, skurilen, nachdenklichen und (hoffentlich) lehrreichen Themen zurück. 

Genießen Sie den mythischen Frühlingsbeginn. Vielleicht bei einem Buch.

„We’re all stories in the end.“

Das Team vom MYTHO-Blog

© Arbeitskreis für Vergleichende Mythologie e. V.