Für einen Vergessenen ist er erstaunlich präsent in unserer Gegenwart: Janus (korrekt wäre eigentlich Ianus), der römische Gott mit den zwei Gesichtern, deren eines nach hinten sieht. Der Januar, der erste Monat des Jahres, ist nach ihm benannt – er stand in seinem Zeichen, wie auch der erste Tag eines jeden folgenden Monats. Es denkt bloß kaum noch jemand bei dem Wort „Januar“ an ihn. Auch, dass die Sitte, am Neujahrstag einander Glück zu wünschen, sich bruchlos vom alten Rom herschreibt, ist wohl nur noch wenigen bewusst, ebenso wie die römisch-lateinische Herkunft unserer Monatsnamen. Allenfalls Ausdrücke wie Januskopf bzw. Janusgesicht und die entsprechenden Adjektive sind noch gebräuchlich, um die Zwiespältigkeit einer Sache oder eines Menschen bildhaft auszudrücken.
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