Halb verdeckt von Sträuchern kauert sie im Zwielicht. Ein lautes Wehklagen und Schreien zerschneidet die Stille und lässt Vögel von einem nahegelegenen Feld auffahren. Nur wenige Steinwürfe von dem Haus einer Familie sitzt sie und stößt ein anhaltendes Jammern aus, das die Menschen – bis auf einen – aufhorchen lässt. Man möchte erschauern, denn ihre Schreie sind eine Warnung – bald wird der Tod die Familie heimsuchen und ein Mensch wird sterben. Nämlich derjenige, der als einziger Ihre Schreie nicht hört.
„Die Banshee – Verkünderin des Todes“ weiterlesen„Anderswelten“ … ein Streifzug durch die Mythologie der Kelten
Die Welt. Eine Welt. Unsere Welt. Was bedeutet dieses Wort „Welt“? Ist es der Kosmos (das Weltall)? Oder der Planet, auf dem wir leben? Und wenn wir von „dieser Welt“ sprechen, meinen wir damit gemeinhin einen Zeitabschnitt, der zum einen unsere eigene Lebenspanne umfasst, zum anderen die unmittelbare Gegenwart im Blick hat? Eine bekannte Zeitung trägt den Namen „Die Welt“. Religionen und Mythen kennen die Welt Gottes bzw. die Welt der Götter. So galt etwa für die antiken Griechen die Welt als das Prinzip der Ordnung und der Harmonie. Alles außerhalb davon war Chaos. Moderne Wissenschaftler wiederum untersuchen die Welt der Natur und die Welt des Kosmos. Es gibt die Körperwelt. Seelenwelt. Technikwelt. Scheinwelt. Traumwelt. Die Dritte Welt. Die globalisierte Welt. Literatur kann eine historische, phantastische oder fiktive Welt beschreiben. Der englische Autor Terry Pratchett etwa gilt als der Erfinder der Scheibenwelt. Aber auch das Ich und sein Umfeld wie Familie, Freundeskreis, Partner, Arbeit, eine Gruppe, ein Kulturkreis, eine Gesellschaft können eine Welt bilden. Welt wirkt also im Kleinen wie im Großen. Sie beansprucht Totalität. In der Welt subsumieren sich andere Welten (der Plural von „Welt“ ist erst seit dem 16. Jahrhundert im Sprachgebrauch üblich), die parallel, gleichzeitig oder miteinander verbunden existieren, die sich durchdringen und aufheben, die neu geboren werden oder zugrunde gehen.
Eine für uns geografisch naheliegende und doch gefühlt ferne Welt hat die Keltologin Prof. Dr. Sabine Asmus den Interessierten im Haus des Buches Leipzig vorgestellt. „Keltische Anderswelten und das Leben nach dem Tod“ lautet der Vortrag, zu dem der Arbeitskreis für Vergleichende Mythologie im September 2018 unter dem Jahresthema „Welt der Mythen – Mythen der Welt“ eingeladen hat.
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9 Monate Irland – Eine Exkursion in Folklore
Der Begriff Folklore umfasst die populären Glaubensvorstellungen einer Kultur oder Minderheit und ist somit ein vielschichtiges und breitgefächertes Phänomen der kulturellen Erinnerung und Identität. Es sind Glaubens- und Vorstellungsmuster, welche zwar in Verbindung mit der vorherrschenden Religion entstehen, jedoch weitestgehend außerhalb der etablierten religiösen Institution existieren. Von Traditionen und Bräuchen über Volksmärchen, Sagen und Aberglaube umfasst die Folklore einer Kultur alle Aspekte, die meist bereits seit langer Zeit von Generation zu Generation mündlich weitergegeben wurden. Diese können sich in ihren Feinheiten je nach Land, Landstrich oder sogar Region unterscheiden und bieten für alle Außenstehenden, die diese kennenlernen und verstehen wollen, eine Herausforderung, die aufzunehmen sich lohnt. Will man die Kultur eines anderen Landes kennenlernen, ist die Kenntnis der Folklore unumgänglich.
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