Es muss eine scheußliche Überfahrt von Riga nach London gewesen sein, die Richard Wagner im Jahr 1839 auf dem Schoner „Thetis“ (benannt nach der griechischen Meernymphe) hinter sich gebracht hat. Nicht nur die überstürzte Flucht vor seinen Gläubigern, sondern auch die Gewalten von Meer und Sturm, die das Schiff beinahe in Seenot geraten ließen, machten aus der Reise ein gefährliches Abenteuer, welches den Komponisten schließlich zur Schöpfung seiner 1843 uraufgeführten „Romantische[n] Oper in drei Aufzügen“ mit dem Titel „Der fliegende Holländer“ beflügelte. Spätestens seit den Kinofilmen „Fluch der Karibik“ dürfte beinahe jeder schon einmal von der „Flying Dutchman“ (in dieser Version bezogen auf den Namen des Schiffes) und der untoten Crew um den charismatisch-skrupellosen Kapitän Davy Jones gehört haben, deren Fluch sich auch durch eine äußerliche Verwandlung in Fischwesen vollzieht. Wie das Schiff unter spannungsgeladenem Musik-Getöse die Wasseroberfläche durchbricht, um sich auf die Jagd nach den Lebenden zu machen, lässt den Cineasten wohlig schaudern.
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