Dazwischen?

Vor wenigen Tagen wurde Kroatien von einem Erdbeben mittlerer Stärke erschüttert. Die Ausläufer dieser Plattenbewegungen waren noch in den anderen Staaten des ehemaligen Jugoslawiens zu spüren. Auch in den Höhlen von Pazin geriet das weit verzweigte unterirdische Wassersystem in Unordnung, spülte Unmengen von Artefakten an, Helme, Puppen, Knochen, Flaschen, blaue Plastikteile, die von Antipersonenminen aus den Kriegen der Neunziger Jahre stammten, alte aufgeweichte Soldbücher, Gasmasken sogar aus den ersten beiden großen Kriegen des zwanzigsten Jahrhunderts. Die Karsthöhle von Pazin, die am Rande einer gewaltigen Schlucht liegt, wurde zwar immer wieder erforscht, Taucher drangen weit vor oder verschwanden, aber es ist nicht genau geklärt, bis wohin sich diese Seen, die teilweise über- beziehungsweise untereinander liegen, und die sie verbindenden Höhlensysteme erstrecken.

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„Sphinx“ oder: Die (Un-)Liebe des Dichters zu seinen Worten in drei literarischen Rätseln

Es wird Abend in der Stadt Leipzig. Unwillig entschließt sich die Junisonne, hinter den Häusern im Westen zu versinken, aber nicht ohne ein letztes, trotziges Aufglühen, das manchem, der längst das dämmernde Dunkel erwartet, in den Augen blendet. Fast zeitgleich legen sich die langsamer werdenden Geräusche des Abends im Einklang mit sommerlicher Kühle über Straßen und Menschen. Der Sommer hat so seine eigene Art, uns zu überfallen. Er ist ein Gaukler, der uns weismacht, all unsere Gedanken zu kennen, und mehr noch; er gibt vor, sie uns aussprechen zu lassen. Und dann, wenn wir dem Trick auf dem Leim gehen – und das tun wir immer -, stellen wir fest, dass die Gedanken ins Ungreifbare entwickelt, sie uns vielleicht sogar wie wundersam abhandengekommen sind. Wir ringen nach Worten, Worte, worum sich alles dreht. Worte, die die Hitze im Zwielicht von Tag und Nacht wieder freigibt; doch es ist ein zögerliches Freilassen, als hätten wir die Wärme in flagranti ertappt, uns insgeheim eine Scherbe unserer selbst gestohlen und in die Welt geworfen zu haben.

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Die Poesie des „Nevermore“ – Edgar Allan Poes dunkle Romantik

„Once upon a midnight dreary, while I pondered, weak and weary,
Over many a quaint and curious volume of forgotten lore,
While I nodded, nearly napping, suddenly there came a tapping,
As of some one gently rapping, rapping at my chamber door.
‚‘Tis some visitor,‘ I muttered, ‚tapping at my chamber door –
Only this, and nothing more.‘“

(Edgar Allan Poe, „The Raven“)

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