Auch in diesem Jahr war der Arbeitskreis für Vergleichende Mthologie e. V. aktiv an der Gestaltung des Wave-Gotik-Treffens 2019 beteiligt – unser Thema: Die Angst vor der Sterblichkeit in Goethes „Faust“.
Sie ist der ursprüngliche Katalysator der zweiteiligen Tragödie um den rastlosen Gelehrten, welcher einen Pakt mit dem Teufel eingeht und diesen letztendlich übers Ohr haut. Zahllose Szenen und einzelne Zitate wurden von uns regelmäßig und herzhaft diskutiert, interpretiert, in Kontext gesetzt. „Faust I“ zählt zu meinen Lieblingsstücken, aber durch unser diesjähriges WGT-Projekt lernte ich das Drama noch einmal von einer anderen Seite kennen. Oder vielleicht einer neuen Ebene.
Der unendliche Drang des Menschen, das ewige Streben nach mehr bildet das Thema von „Faust“ und von diesem Punkt aus geht es tiefer in die Geschichte. Bei unserer Suche nach einem literarischen Thema stellten Dr. Constance Timm und ich uns die Frage: Woher kommt dieses Streben, was ist der Grund? Und die Antwort ist simpel. Es ist unsere begrenzte Zeit auf Erden, das Bewusstsein der Vergänglichkeit. Die Angst vor der Sterblichkeit treibt uns an, so viel wie möglich aus unserem Leben schöpfen zu wollen und Wissenschaftler nach der Unsterblichkeit forschen zu lassen.
Da war sie. Die Idee, nach der wir gesucht hatten und die wir schließlich als Vortrag und Lesung „Die Angst vor der Sterblichkeit – Eine Spurensuche in Goethes Faust“ präsentierten. Dabei blieb es jedoch auch diesmal nicht.
Schon 2018 arbeiteten wir mit Herausgeber Marcus Rietzsch zusammen für die damalige Ausgabe des Pfingstgeflüster, ein Bild-Text-Band, der jährlich im Zuge des Wave Gotik Treffens in der Edition Subkultur erscheint. Dort konnte man letztes Jahr einen Artikel über unsere Veranstaltung „Der Mythos Frankenstein – Von Monstern und Menschen“ lesen. Wir haben uns riesig gefreut, als Marcus anfragte, ob wir dieses Jahr wieder dabei wären.
Also schnappten wir unsere Notizen und tippten was das Zeug hält. Einige Ideen, die aus Zeitmangel nicht in unseren Vortrag gepasst hatten, konnten doch noch eingebaut, Informationen etwas neu organisiert werden. Wir sind sehr glücklich und zufrieden mit dem gedruckten Ergebnis, welches auch dieses Jahr unglaublich schön geworden ist.
Wieder einmal möchten wir Marcus Rietzsch, dem Team Pfingsgeflüster und der Edition Subkultur für die fantastische Zusammenarbeit danken sowie für die Chance, an ihrem großartigen Projekt Pfingstgeflüster mitzuwirken.
Ein Beitrag von Pia Stöger
© Arbeitskreis für Vergleichende Mythologie e. V.