Der MYTHO-Blog gratuliert … zum 212. Geburtstag von Edgar Allan Poe

Der amerikanische Schriftsteller Edgar Allan Poe (1809-1849) gilt als einer der wichtigsten Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Er wirkte als Lyriker, Erzähler und Literaturkritiker; vor allem in Europa ist er nicht zuletzt vor allem als Meister der Short Story bekannt geworden. In seinen zahlreichen Erzählungen kreierte er eine Szenerie des Übersinnlichen und Schauderhaft-Makabren, indem er in psychologisch meisterhafter Weise tiefsitzende Ängste und Abgründe der menschlichen Natur thematisierte.

Poes sprachliche Brillanz und sein innovativer Einfluss wurden zu seinen Lebzeiten kaum gewürdigt, mittlerweile gilt jedoch er als einer der bedeutendsten Wegbereiter der modernen Literatur. Zu seinen bedeutendsten Werken zählen u. a. Der Untergang des Hauses Usher (The Fall of the House of Usher), Das verräterische Herz (The Tell-Tale Heart), Der Doppelmord in der Rue Morgue (The Murders in the Rue Morgue), Grube und Pendel (The Pit and the Pendulum) sowie Der Rabe (The Raven).

Sein literarisches Lebenswerk umspannt mehr als 50 Gedichte und 70 Kurzgeschichten sowie zahllose journalistische Beiträge in Zeitungen und Zeitschriften. Sein Einfluss findet sich vor allem in den Werken von Jules Verne, Sir Arthur Conan Doyle und H. G. Wells wider. Zu seinen größten Bewunderern gehörten ferner Schriftsteller wie August Strindberg, Fjodor Dostojewski und Vladimir Nabokov.

Der sogenannte Poe Toaster (engl. to toast, auf jemanden anstoßen) zollte dem Meister erstmals an dessen 140. Geburtstag Tribut, indem er in Verkleidung – schwarzer Mantel und Hut, weißer Schal und verschleiertes Gesicht – dessen ursprüngliche Grabstätte in Baltimore, Maryland aufsuchte, dort jeweils drei Rosen und eine kleine Flasche französischen Cognac platzierte und anschließend sein Glas auf den Dichter erhob. Über 60 Jahre wurde diese Tradition durch den/die mysteriöse/n Verehrer/in fortgeführt, ohne dass man jemals hinter das Geheimnis kam, wer sich dahinter verbarg.

Vermutet wird, dass die Rosen für drei Personen aus dem Leben des Dichtes gedacht waren: Poe selbst, seine Frau Virginia und seine Schwiegermutter Maria Clemm. Ungeklärt ist, warum stets noch eine kleine Flasche Cognac beigefügt wurde – Poes selbst erwähnt das Getränk in keinem seiner Werke. Ab dem Jahre 2010 blieb der Toaster dem Grab fern – ein Grund für die Beendigung der Tradition wurde nicht bekannt.

Ein Beitrag von Isabel Bendt



© Arbeitskreis für Vergleichende Mythologie e. V.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .