Schamanismus bei den Tlingit in Südostalaska

Der Schamanismus war ein wichtiger Bestandteil des Lebens der Tlingit im Südosten Alaskas. Jeder Clan hatte seinen eigenen Schamanen, der als (Ver-)Mittler zwischen der natürlichen und der übernatürlichen Welt diente. Sowohl Männer als auch Frauen konnten Schamanen werden. Die Eignung dazu konnte sich bereits in einem frühen Alter zeigen. Manchmal zwang man sogar Personen, gegen ihren Wunsch Schamane zu werden, weil sie eine zufällige Begegnung mit einem Geist gehabt hatten. Eine Berufung konnte nicht zurückgewiesen werden, da dies Krankheit oder Tod zur Folge hatte. 

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Philalethes: Dantes königlicher Übersetzer

Auf dem Theaterplatz vor der Dresdner Semperoper steht das Reiterstandbild eines Mannes, der für viele Betrachter ein nahezu Unbekannter ist. Der in den Königsmantel gehüllte Reiter mit dem nachdenklichen Blick ist Johann von Sachsen (1801-1873), der unter dem Pseudonym „Philalethes“ als Übersetzer von Dantes „Göttlicher Komödie“ zu eigentümlichem Ruhm kam. 

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Auf den Spuren der Jugendstil-Künstlerin Ilna Ewers-Wunderwald

In Oldenburg ist zurzeit eine wunderbare Ausstellung zu sehen, die einer fast vergessenen Künstlerin des Jugendstils gewidmet ist: Ilna Ewers-Wunderwald. Die virtuose Zeichnerin, Illustratorin, Übersetzerin, Kabarettistin und Gestalterin von Möbeln und avantgardistischer Frauenmode wurde um 1900 von der Kunstkritik gefeiert. Sie stellte erfolgreich in wichtigen Ausstellungen aus, wie der Berliner und Münchener Secession oder der Großen Berliner Kunstausstellung. Bereits in den 1920er Jahren zog sie sich aus der Öffentlichkeit zurück und ihr Werk geriet seitdem zunehmend in Vergessenheit. Nach mehr als 100 Jahren wurde diese Universalkünstlerin der Belle Époque nun wiederentdeckt. Mit der Sonderausstellung „Ilna Ewers-Wunderwald. Expedition Jugendstil“ präsentiert das Horst-Jannsen-Museum die umfänglichste Schau ihrer Arbeiten aus rund fünfzig Schaffensjahren.

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Vergessene Götter: Manitu erschuf die Welt

Karl May hat durch seine Romane bei uns die Vorstellung geprägt, alle nordamerikanischen Indianer glaubten an eine zentrale Gottheit namens Manitu. Tatsächlich jedoch kennen die Mescalero-Apachen, der Stamm von Mays fiktivem Häuptling Winnetou, keinen Gott dieses Namens. In einem „ZEIT“-Interview antwortet der Medizinmann Kaydahzinne auf die Frage: „Manitu? ‚Nie gehört. […] Unser Schöpfer heißt Bik’egu’in Dán’“ (Sußebach 2012).

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Der Windigo – Horrorgeschichten aus Nordamerika

Fans von Stephen King, Horrorfilmen und Fantasy-Romanen haben mit großer Wahrscheinlichkeit schon mal vom Windigo gehört. Doch wie viele wissen tatsächlich etwas über den Ursprung dieser ikonischen Gestalt?

Der Windigo ist ein mythologisches Wesen aus den Traditionen der Algonkin-Völker im Osten Kanadas und dem Gebiet der Großen Seen. Er ist der Geist des Winters, der von Menschen Besitz ergreift, sie in den Wahnsinn treibt und zu Kannibalen macht. Dieses Wesen ist unter verschiedenen Namen bekannt: Bei den Ojibwa heißt es wīnthikō, bei den Cree wīhtīkow und bei den Mi’kmaq gibt es ein verwandtes Wesen namens Chenoo.

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Der Unterwasserpanther

Der Unterwasserpanther ist eines der mächtigsten Unterweltwesen in der Mythologie nordamerikanischer Indianer, besonders der Algonkin-Völker im Gebiet der Großen Seen. In der Ojibwa-Sprache wird dieses Wesen Mishipeshu genannt, was übersetzt „Großer Luchs“ heißt.  Der Unterwasserpanther ist ein Mischwesen und vereinigt in sich die Merkmale verschiedener Tiere. Er hat den Kopf einer riesigen Wildkatze, häufig eines Pumas oder Luchses, und das Geweih bzw. die Hörner von Hirsch oder Bison. Sein Körper ist mit Schuppen oder manchmal auch Federn bedeckt. Der Rücken und sein ungewöhnlich langer Schwanz sind mit dolchartigen Stacheln bewehrt.

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Der Donnervogel

Der Donnervogel ist eines der wenigen mythologischen Elemente, das bei nahezu allen indianischen Völkern Nordamerikas zu finden ist. Das Fabelwesen wird mit einem gewaltigen Vogel assoziiert. Es heißt, dass die Spannweite seiner Flügel die Länge von zwei Kanus umfasst. Der Donnervogel ist so groß und stark, dass er mit Leichtigkeit einen Wal in seinen Fängen forttragen kann. Mit dem Schlag seiner Flügel löst er Stürme aus und ballt Wolken zusammen. Das Geräusch seines Flügelschlags verursacht Donner und aus seinen Augen schießen Blitze. Auf Totempfählen und anderen bildlichen Darstellungen indianischer Künstler wird er vielfarbig gezeigt, manchmal mit zwei gedrehten Hörnern auf dem Kopf und einem zahnbewehrten Schnabel.

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Der heilige Ort, wo alles Leben beginnt

Vor langer Zeit war der Mensch ein Karibu und das Karibu war ein Mensch.

Das Arctic National Wildlife Refuge (ANWR) im Nordosten Alaskas gilt als Kronjuwel unter den Naturschutzgebieten der USA. Die Coastal Plains, die Küstenebenen des ANWR, sind eine unberührte Wildnis von 1,5 Millionen Acre (etwa 6.070 Quadratkilometer). Dieses Gebiet ist Zufluchtsort für Polarbären, Überlebensraum bedrohter Moschusochsen und Überwinterungsplatz von mehr als 200 Zugvogelarten aus fünf Kontinenten. Außerdem sind die Coastal Plains die Kinderstube der etwa 218.000 Tiere umfassenden Porcupine-Karibuherde, der letzten großen, vom Menschen unbeeinflusst ziehenden Karibuherde der Welt. Das Gebiet, in dem die Karibus ihre Jungen zur Welt bringen, wird von den Gwich’in Izhik Gwats’an Goodlit genannt, was übersetzt so viel bedeutet wie „der heilige Ort, wo alles Leben beginnt“. 

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Geistertänzer

Tote Lakota im Schnee

„Ich wusste damals nicht, wieviel zu Ende ging. Wenn ich heute von dem hohen Berg meines Alters zurückblicke, kann ich die niedergemetzelten Frauen und Kinder verstreut und in Haufen entlang der gewundenen Schlucht so deutlich liegen sehen, wie ich sie sah, als meine Augen noch jung waren. Ich kann sehen, dass noch etwas anderes dort in dem blutigen Schlamm starb und vom Schnee begraben wurde. Eines Volkes Traum ist dort gestorben. Es war ein schöner Traum … des Volkes Rad ist zerbrochen und zerfallen. Es gibt keine Nabe mehr, und der heilige Baum ist tot.“

Black Elk

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Streit um Mount Shasta

Landschaften sind untrennbar mit der Praxis traditioneller indianischer Religionen verbunden. Im Gegensatz zum Christentum sind tribale Religionen nicht theologisch im Sinne der Gesamtheit göttlicher Wahrheiten. Das Fortbestehen traditioneller indianischer Religionen ist nur durch Zeremonien und Rituale gesichert, die häufig an speziellen Plätzen durchgeführt werden. Diese Plätze können Orte sein, an denen Geister leben oder die als Brücken zwischen der profanen Welt und dem Heiligen dienen.

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Raven Tales

Einer der vorigen Blog-Beiträge behandelte die Rolle des Raben in der Mythologie der Nordwestküsten-Indianer – er ist einer der prominentesten Trickster in den indigenen Kulturen Nordamerikas. Mittlerweile bedienen sich die Indianer auch zeitgenössischer Medien, um die Trickstergeschichten zu erzählen. Im Jahr 2004 eroberte der Trickfilm Raven Tales: How Raven Stole the Sun die Leinwände indigener und internationaler Filmfestivals. Die Jury des ImagineNATIVE in Toronto kürte den 26-minütigen Trickfilm zur Best Television Production des Jahres. Auf dem American Indian Film Festival in San Francisco wurde er mit dem Best Animated Short Award ausgezeichnet. Weitere Preisverleihungen folgten und machten Raven Tales zu einer der erfolgreichsten Produktionen des Native American Film. Die mittels CGI (Computer-Generated Imaging) realisierte 3D-Animation wurde von dem Cherokee Chris James entwickelt und von den in Calgary ansässigen New Machines Studios in Zusammenarbeit mit dem Kwakwaka’wakw-Künstler Simon James produziert.

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Wale in der Mythologie der Nordwestküsten-Indianer

Wale spielen in der Kultur von Bewohnern meeresnaher Gebiete und Inseln eine große Rolle. Den Nordwestküsten-Indianern gilt der Wal als ein Wesen mit besonderen und übernatürlichen Kräften. Die südlichen Stämme – Nuu-chah-nulth, Makah, Quinault und Quileute – waren die Einzigen, die die großen Meeressäuger jagten, bevorzugt Buckel- und Grauwale. Andere Kulturen verwerteten lediglich gestrandete Tiere. Die Bedeutung des Wals war nicht nur ökonomisch begründet: Er lieferte auf einmal eine große Menge Nahrung und war auch im sozialen und religiösen Leben verankert. Als kommerzielle Walfänger die Grauwale in den 1920er Jahren fast ausrotteten, gaben die Indianer ihre traditionelle Waljagd auf. Seit 1994 stehen Nordpazifik-Grauwale nicht mehr auf der Liste der vom Aussterben bedrohten Arten. Seitdem versuchen die Nuu-chah-nulth und Makah, ihre Walfangtradition wiederzubeleben.

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Rabe und die ersten Menschen

Während Raben in Europa fast ausschließlich als Erkennungstiere von Göttern erscheinen, ist der Rabe in den Kulturen der Nordwestküsten-Indianer selbst eine Gottheit. Er ist sowohl Demiurg als auch Trickster, sowohl Held als auch Schurke, und dies häufig zur gleichen Zeit. In nahezu jeder Schöpfungsmythe der Region ist der Rabe entweder der tatsächliche Schöpfer der Welt oder spielt bei der Schöpfung eine große Rolle. In vielen Mythen erscheint der Rabe in mehreren Gestalten. Dies ist möglich durch die Personifizierung der Tiercharaktere in der Kultur. In der Mythologie der Nordwestküsten-Indianer können Tiere problemlos menschliche Gestalt annehmen und auch ein Leben wie Menschen führen – wobei der Rabe der größte Verwandler von ihnen ist, der in der Lage ist, sich in alles zu verwandeln, um zu bekommen, was er will.

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