Literarische Gespräche: Von Schottland in die Südsee – Ein Gespräch über den großen Erzähler Robert Louis Stevenson
4. Dezember 2024
19 Uhr – Budde-Haus Leipzig (Lützowstr. 19, 04157 Leipzig)
Gespräch mit dem Anglisten Stefan Welz und dem Mythologen Elmar Schenkel
Der Schotte Robert Louis Stevenson (1850-1894) schrieb „Die Schatzinsel“. Unvergessen, die unheimlichen Piraten, die Abenteuer eines Jungen auf Schiff und Insel. Aber noch vieles mehr: Dr. Jekyll und Mr. Hyde, Erzählungen wie aus 1001 Nacht, nur eben in London angesiedelt, schottische Abenteuerromane, Essays, Reiseberichte – etwa mit einem Esel in den Cevennen. Und zuletzt lebte und starb Stevenson auf Samoa in der Südsee, wo man ihn als „Tusitala“, als „Erzähler“ verehrte. Über diesen vielseitigen Autor, den Benjamin wie Borges bewunderten, wollen wir reden. Ein Gespräch zwischen dem Anglisten Stefan Welz und dem Mythologen Elmar Schenkel.
Eintritt: 5 EUR / 4 EUR ermäßigt
Eine Veranstaltung des Arbeitskreises für Vergleichende Mythologie e. V. in Kooperation mit dem Budde-Haus Leipzig. Gefördert vom Kulturamt Leipzig.
»Wenn einer so liegt, muss was gewesen sein ...« Hindenburg auf dem Kyffhäuser
26. November 2024
19.30 Uhr – Haus des Buches Leipzig (Literaturcafé)
Lesung und Gespräch mit Matthias Steinbach und Elmar Schenkel
Hindenburg ist alles – Sieger von Tannenberg und lebender Mythos, Steigbügelhalter und Porphyrheld, fremdgewordene Vergangenheit und gestürztes Denkmal, Wiedergänger aus Barbarossahöhlen. Matthias Steinbach denkt mit ihm über die Umwertung aller Werte wie über den Zerfall nach, bewegt sich dabei in einem historischen Spaziergang durch Landschaft und Literatur, und spielt mit eigenen Kindheitsmustern. – »Mythos und Macht« lautet das Jahresthema des Arbeitskreises für Vergleichende Mythologie: Am Mythos Hindenburg und seinen Folgen kann dieses Verhältnis bestens vorgeführt werden.
Matthias Steinbach, geboren 1966, studierte Geschichte, Sportwissenschaften, Erziehungswissenschaften, Philosophie und Kunstgeschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Seit 2007 ist er Professor für Geschichte und Geschichtsdidaktik an der Technischen Universität Braunschweig. Im Mitteldeutschen Verlag erschien 2020 »›Also sprach Sarah Tustra‹. Nietzsches sozialistische Irrfahrten« sowie 2024 »Hindenburg auf dem Kyffhäuser oder Wie entsorgt man deutsche Geschichte«.
Eintritt: 6 EUR / 5 EUR
Eine Veranstaltung des Arbeitskreises für Vergleichende Mythologie e.V. Gefördert vom Kulturamt Leipzig
Mythos und Macht - Geschichte einer Beziehung
23. November 2024
17 Uhr – Oesersaal im Gohliser Schlösschen (Menckestr. 23, 04155 Leipzig)
Lesung und Gespräch mit Dr. Alexander Rauch und Prof. Dr. Elmar Schenkel
Unter diesem Titel des neu erschienenen Buches hat der Autor die beiden Begriffe in einer völlig neuen Zusammensicht untersucht. Es wird klar: es waren immer Mythen, die dem, was wir unter Macht verstehen, erst Legitimation verschafft haben. Täglich begegnen uns noch immer Symbole in Flaggenmotiven, an Uniformen, in Staatskleidung, Parteienlogos oder Schwurgesten, und kaum ist uns bewusst, dass dahinter immer uralte mythische Vorstellungen stehen. Ganz zu schweigen von architektonischer „Bildersprache“, die sich sogar an einem Ort wie dem Gohliser Schlösschen zeigen lässt.
Der Mythos hat aller Zeitalter Macht beschworen, indem er ihr erst Sinn verlieh. Die Realität mag flach sein, im Mythos dagegen sind tiefere Welten enthalten. Die Lektüre lehrt: Heil und Unheil in der Geschichte wurden nicht zuletzt von nationalen Mythen mit beherrscht.
Es sind mythische Vorbilder, religiöse Idole und Gestalten, sie mögen nun Moses heißen, Jesus, Buddha, Zarathustra, „groß“ genannte Herrscher oder Mohamed. „Alle Macht von Gott“ war eine vom Mythos begründete Herrschaftsvoratellung. Gesetze waren von den Göttern erteilt. Erst die Aufklärung schuf die Devise: „Alle Macht vom Volke“. Das Dilemma: Macht als „von Gottes Gnaden“ ausgehend geglaubt, war höchste Instanz und ließ Gehorsam einfordern. Macht jedoch, die „vom Volke“ ausgeht, kann kritisch hinterfragt werden.
Es war der Mythos, der Tempel und Kathedralen und große Kunstwerke der Welt schuf. Braucht die Menschheit den Mythos? Künstliche Intelligenz wird nicht die Lösung der Zukunftsrätsel sein. Wenn bis heute Macht nicht ohne Mythos hat bestehen können, wie dies weltweit Kriege beweisen, so ist auch für die Zukunft der Völker kaum anderes zu erwarten, es sei denn, wir würden uns der Beziehungen von Mythos und Macht besser bewusst werden.
Eintritt: 8 EUR / 6 EUR ermäßigt
Eine Veranstaltung des Arbeitskreises für Vergleichende Mythologie e. V. in Kooperation mit dem Gohliser Schlösschen. Gefördert vom Kulturamt Leipzig.
Spuk in der Villa: "Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde"
31. Oktober 2024
19.30 Uhr – Budde-Haus Leipzig (Lützowstr. 19, 04157 Leipzig)
Halloweenlesung 2024
Literarische Gespräche: Kafka oder das Rätsel der Verwandlung
18. Oktober 2024
19 Uhr – Budde-Haus Leipzig (Lützowstr. 19, 04157 Leipzig)
Ein Gespräch mit dem Schriftsteller André Schinkel (Halle/Saale)
Moderation: Elmar Schenkel
„Die Verwandlung“? Ja, aber nicht nur in Käfer. Kafkas Prosa verwandelt die Wirklichkeit, wir schauen auf sie mit ganz anderen Augen –entrückten Augen, Angstaugen, fremden Augen, auch Augen von Affen oder Käfern. Die Wirklichkeit wird uns verrätselt. Über das Rätsel Kafka wollen wir sprechen anlässlich von Kafkas 100. Todesjahr.
André Schinkel, geboren 1972, hat bislang zahlreiche Lyrikbände, Erzählungen und Veröffentlichungen in experimentelleren Genres vorgelegt, wie „Verwolfung des Herzens“ (1997), „Gedächtnisschutt“ (2008) und „Das innere Delta“ (2017). Er erhielt mehrere Literaturpreise und Stipendien und ist Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste und Gründungsmitglied der Akademie der Künste Sachsen-Anhalts.
Eintritt: 5 EUR / 4 EUR ermäßigt
Tickets auch buchbar via Eventix; Stichwort: Kafka
Eine Veranstaltung des Arbeitskreises für Vergleichende Mythologie e. V. Gefördert vom Kulturamt Leipzig.
5. Leipziger Mythen-Tag "Mythen der Macht - Macht der Mythen"
28. September 2024
9.30 Uhr – 17 Uhr (Vorträge und Gespräche)
18 Uhr Filmabend – Friedrich Wilhelm Murnaus “Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens”
Budde-Haus Leipzig (Lützowstr. 19, 04157 Leipzig)
Wissen ist Macht. Die Mythologie mit ihren sinnstiftenden Narrativen, Ritualen, Vorstellungen von Göttinnen und Göttern, dem Entstehen und Vergehen der Welt war im Verlauf der Menschheitsgeschichte neben Kultur, Religion und Sprache immer auch mit Macht verbunden. Welches Wissen wird geteilt? Welches Wissen bleibt im Verborgenen? Wer ist befugt mit Gott (den Göttern) zu kommunizieren und wie wirkt sich dies auf den Zusammenhalt von Gesellschaften, auf Besitzansprüche und Deutungshoheiten aus?
Auf dem 5. Leipziger Mythentag wollen wir Begriff und Wirkung der Macht in Mythologie, Kultur, Kunst, Philosophie und Literatur nachspüren. Bei unserem Filmabend werden alle diese Bereiche noch einmal virtuell zusammengeführt.
Nero. Wahnsinn und Wirklichkeit
25. Juni 2024
19.30 Uhr – Haus des Buches Leipzig (Literaturcafé)
Buchvorstellung und Gespräch mit Alexander Bätz
Moderation: Constance Timm
Der römische Kaiser Nero fasziniert die Nachwelt seit eh und je: Er ist der Muttermörder und Brandstifter, der Tyrann und der exzentrische Anti-Kaiser, der sich zum Künstler stilisiert. Alexander Bätz entdeckt Nero neu, indem er sich dessen Leben und politischer Karriere über die Alltagsrituale des römischen Kaiserreichs nähert, die sozialen und politischen Institutionen beschreibt und durch die Neulektüre der Quellen auch Nebenfiguren des römischen Alltags in ihren Berührungspunkten mit Nero hervortreten lässt: Senatoren, die abhängig waren von ihrer Nähe zum Kaiser, einfache Bürger, die als Handwerker und Kaufleute ihr tägliches Auskommen im Moloch Rom suchten, jungfräuliche Priesterinnen, Intellektuelle, Soldaten und ehemalige Sklaven, die als Ammen oder Vorkoster dem Kaiser so nah kamen wie kaum jemand sonst.
Die Leser beobachten Nero so mit den Augen seiner Zeitgenossen und tauchen mit diesem Buch in ein farbenfrohes und lebendig beschriebenes Panorama des 1. Jahrhunderts ein. Ein originelles, modernes Buch über einen ewig aktuellen Topos: Nero.
Alexander Bätz hat Alte Geschichte, Germanistik und Bibliotheks- und Informationswissenschaften in Würzburg, Padua und an der HU Berlin studiert. Nach seiner Promotion in Alter Geschichte arbeitete er bei der ZEIT und ist seit 2016 als wissenschaftlicher Bibliothekar für die Altertumswissenschaften an der Universität Konstanz verantwortlich. Er schreibt als freier Autor und Wissenschaftsjournalist über Themen zur Antike unter anderem für die ZEIT und für ZEIT GESCHICHTE, wo er auch als Berater fungiert.
Eintritt: 6 EUR / 5 EUR ermäßigt
Vorkauf über Eventix
Eintritt für Mitglieder frei.
Eine Veranstaltung des Arbeitskreises für Vergleichende Mythologie e. V. Gefördert vom Kulturamt Leipzig.
Literarische Gespräche: Auf Urlaub in der Kulturgeschichte: Umberto Eco
5. Juni 2024
19 Uhr – Budde-Haus (Lützowstr. 19, 04157 Leipzig)
Gespräch mit Elmar Schenkel und Constance Timm
Außer Dante gibt es wohl keinen italienischen Autor, der so bekannt wäre wie Umberto Eco. Die meisten haben den Film über Morde im Kloster gesehen, doch hinter seinen Büchern verbirgt sich eine große Kenntnis des Mittelalters, der Kulturgeschichte und der Philosophie. Eco (1932-2016) hinterließ ein reichhaltiges Erbe an phantastischen historischen Romanen, er schrieb über Semiotik ebenso wie über Platon im Striplokal und war politisch immer als selbstkritisch Linker engagiert. Seine Bibliothek war riesig und entsprach seinen breitgefächerten Interessen. Nicht minder breit war sein Humor. Die Mittelalterhistorikerin Constance Timm wird den Literaturwissenschaftler Elmar Schenkel zu diesem unvergleichlichen geistigen Phänomen namens Eco befragen.
Eintritt: 5 EUR / 4 EUR ermäßigt
Vorverkauf über Eventix
Für Mitglieder ist der Eintritt frei.
Eine Veranstaltung des Arbeitskreises für Vergleichende Mythologie e. V. Gefördert vom Kulturamt Leipzig.
Der Teufel und seine Mythen
Wave Gotik Treffen 2024
18. Mai 2024
18 Uhr – Budde-Hause (Lützowstr. 19, 04157 Leipzig)
Vortrag und Gespräch mit Dr. Katja Schmieder
Der Kampf zwischen Licht und Dunkel oder dem, was allgemein als „Gut“ und „Böse“ bezeichnet wird, treibt die Menschen seit ewigen Zeiten um. Dabei dient die Figur des Teufels in all ihren mythologischen, religiösen und kulturellen Ausprägungen oft als Repräsentation der dunklen und bösen Seite. Die Vielfalt dieser Ideen, Theorien und Bilder reicht dabei von absolut abstoßend bis hin zu äußerst attraktiv und ist mittlerweile so komplex, dass selbst die Forschung daran zu verzweifeln scheint. Mit unserer kleinen Kulturgeschichte des Teufels wollen wir versuchen, einen Einblick in diese facettenreiche Figur zu geben und Fragen zu beantworten, wie zum Beispiel: Was ist der Unterschied zwischen Teufel, Satan, Beelzebub und Luzifer? Hat die Kirche den Teufel erfunden, um die Fruchtbarkeitsgötter heidnischer Kulturen zu „verteufeln“? Wieso klingen die Regeln der Church of Satan so vernünftig? Und wieso scheint vor allem die westliche Populärkultur den Teufel zu lieben?
Eintritt: 5 EUR / 4 EUR
Vorverkauf über Eventix
Für Mitglieder und Besucher mit WGT-Bändchen ist der Eintritt frei.
Eine Veranstaltung des Arbeitskreises für Vergleichende Mythologie. Gefördert durch das Kulturamt Leipzig.
Mythos Vampir
Wave Gotik Treffen 2024
18. Mai 2024
16 Uhr – Budde-Haus (Lützowstr. 19, 04157 Leipzig)
Vortrag von Sebastian Helm
Sie leben in Luxus in einsamen Schlössern doch sind innerlich leer. Weder tot, noch wirklich lebendig, sind die Untoten ihre eigene Kategorie und Symbol dafür, dass mit dem natürlichen Kreislauf von Kommen und Gehen etwas schief gelaufen ist. Ihr Un-Leben ist der Endlichkeit enthoben und das unstillbare Begehren nach Blut, lässt die blasierten Meister ruhelos jenen nachjagen, die sie als unter sich empfinden. Zahlreiche Tropen haben die Vorstellung des Vampirs in der öffentlichen Wahrnehmung verankert. Von fehlenden Spiegelbildern hin zu sexuellen Konnotationen,- an Material für eine psychologische Untersuchung mangelt es nicht. In diesem Vortrag wagen wir einen Blick auf die Geschichte des Vampirismus vom Alten Testament hin zu Bram Stoker und erörtern psychologische und philosophische Interpretationsansätze eines Seins, das nicht gesehen werden will.
Eintritt: 5 EUR / 4 EUR
Vorverkauf über Eventix
Für Mitglieder und Besucher mit WGT-Bändchen ist der Eintritt frei.
Eine Veranstaltung des Arbeitskreises für Vergleichende Mythologie. Gefördert durch das Kulturamt Leipzig.
Die Welt der Toten. Ahnenkult und Geisterglaube in Europa
Wave Gotik Treffen 2024
17. Mai 2024
18 Uhr – Haus des Buches Leipzig (Literaturcafé)
Vortrag mit Nicole Höffgen
Jenseitsvorstellungen und Geisterglaube gehören zu den ältesten religiösen Vorstellungen der Menschheit. Um den Tod haben sich in der Kultur- und Religionsgeschichte Europas zahlreiche Vorstellungen, Bräuche und Praktiken gebildet. Die Religionswissenschaftlerin Nicole Höffgen begibt sich mit den Gästen auf eine Reise in die okkulte Welt der Toten und spricht über Ahnenkult und Animismus, die Schwelle von Diesseits und Jenseits, Totenvorstellungen der Germanen und über Begegnungen und Erlebnisse mit dem Tod.
Nicole Höffgen studierte Religionswissenschaft und Philosophie und war sieben Jahre als Universitätsdozentin tätig. Als freiberufliche Religionswissenschaftlerin bietet sie Seminare zur heidnischen Religionsgeschichte Europas an.
www.nicolehoeffgen.de
Eintritt: 5 EUR / 4 EUR
Vorkauf über Eventix
Für Mitglieder und Besucher mit WGT-Bändchen ist der Eintritt frei.
Eine Veranstaltung des Arbeitskreises für Vergleichende Mythologie. Gefördert durch das Kulturamt Leipzig.
Verteufelte Waldgötter. Die Christianisierung der Germanen
Wave Gotik Treffen 2024
17. Mai 2024
16 Uhr – Haus des Buches Leipzig (Literaturcafé)
Vortrag mit Thomas Höffgen
Die Germanen waren naturreligiös und verehrten ihre Götter in heiligen Hainen. Im Zuge der Zwangschristianisierung im Mittelalter wurde diese Waldreligion jedoch verteufelt: Die heiligen Bäume wurden gefällt, die holden Naturgeister zu Dämonen degradiert und die heidnischen Bräuche als Hexenwerk gebrandmarkt. Thomas Höffgen erzählt die dramatische Geschichte der Verteufelung und spannt den Bogen bis in die Gegenwart.
Thomas Höffgen, Germanist und Philosoph, erforscht pagane Traditionen und naturmagische Folklore in Europa. Er ist Autor mehrerer Bücher im Bereich der germanischen Altertumskunde und nordischen Naturreligion. www.thomashoeffgen.de
Eintritt: 5 EUR / 4 EUR
Vorverkauf auch über Eventix
Für Mitglieder und Besucher mit WGT-Bändchen ist der Eintritt frei.
Eine Veranstaltung des Arbeitskreises für Vergleichende Mythologie. Gefördert durch das Kulturamt Leipzig.
Literarische Gespräche: Mörderische Idylle. Das Leben und Werk von Agatha Christie
27. März 2024
19 Uhr – Budde-Haus (Lützowstr. 19, 04157 Leipzig)
Gespräch über die große Krimiautorin mit den Anglisten Stefan Welz und Elmar Schenkel
Mord war ihr Hobby und ihr Welterfolg. Die englische Autorin Agatha Christie machte aus dem Genre Krimi ein globales Konsumgut. Sie selbst bezeichnete sich als „Wurstmaschine“. Ein ICE bräuchte mehr als 10 Stunden, um an den gedruckten Exemplaren ihrer Bücher vorbeizufahren. Über diesen Erfolg, die Strickweise ihrer Romane und über die Rätsel ihres Lebens, ihre Rollen als Apothekerin und Archäologin führen die Leipziger Anglisten Stefan Welz und Elmar Schenkel das Literarische Gespräch an diesem Abend.
Eintritt: 6 EUR / 5 EUR
Vorverkauf über Eventix
Eintritt für Mitglieder frei.
Eine Veranstaltung des Arbeitskreises für Vergleichende Mythologie e. V. und dem Budde-Haus Leipzig. Gefördert vom Kulturamt Leipzig
Leipzig liest: "In Dantes Kreis. Neue Wege zur Göttlichen Komödie"
23. März 2024
16 Uhr – Budde-Haus (Lützowstr. 19, 04157 Leipzig)
Buchvorstellung und Lesung mit den Herausgebern Elmar Schenkel und Constance Timm
Der italienische Dichter Dante Alighieri (1265-1321) hat mit seiner großen poetischen Allegorie “Die Göttliche Komödie” bis heute zahllose Dichter und Denker beeinflusst. “Die Göttliche Komödie” ist damit nicht nur ein Gang durch die abendländische Geistesgeschichte des Spätmittelalters, sondern auch die Reise eines Dichters, eines Philosophen, eines Gläubigen, eines Zweiflers, eines Wissenschaftlers, eines Suchenden, eines Liebenden. Es ist die Reise eines Menschen vor dem Hintergrund urmenschlicher Fragen, vor allem aber auch urmenschlicher Ängste.
Wer sind wir? Und wo gehen wir hin? Was liegt hinter der letzten Grenze? Wir stehen weiterhin im Bann des vor 700 Jahren von Dante geschaffenen Weltbilds. Umso wichtiger die Frage, was das Werk heute über uns erzählt. Das erforschen die Autorinnen und Autoren dieses Buches: Schriftsteller wie Sibylle Lewitscharoff, Clemens Meyer und André Schinkel, der Wissenschaftshistoriker Ernst Peter Fischer, der Astronom Bruno Binggeli oder die Romanistin Franziska Meier. Beiträge aus Ethnologie, Archäologie und Mythologie decken weitere Schichten auf und zeigen: Wir sind in Dantes Kreis.
Eintritt: frei
Eine Veranstaltung des Arbeitskreises für Vergleichende Mythologie in Kooperation mit der Edition Isele und dem Budde-Haus Leipzig Gefördert vom Kulturamt Leipzig.
Was geschah mit der slawischen Mythologie? Mythen und Rebellion in der polnischen Romantik
5. März 2024
19 Uhr – virtuell
Online-Vortrag mit dem Slawisten Dr. Hans-Christian Trepte
Die Wirkmacht der Mythologie zeigt sich in der Romantik in einer deutlichen Abkehr von der strengen Rationalität der Aufklärung hin zur Natur, zu menschlichen Emotionen, zur Volkskultur und heimischen Mythen, welche romantische künstlerisch-literarische Vorstellungen nachhaltig prägen. Die Neigung zum Mythischen und Übernatürlichem schließt ein ausgeprägtes Interesse an der vorchristlichen Vergangenheit, vorchristlichem Brauchtum wie auch am „heidnischen“ Glauben ein. Sie manifestiert sich in einer ausgeprägten Sehnsucht nach einem ursprünglichen, unverfälschten und authentischen Leben, zeigt sich in der Flucht in irrationale, fantastische Welten und Imaginationen. Dabei werden traditionelle, oft märchenhafte Erzählungen wie auch legendäre Heldengeschichten neu entdeckt, die zum Teil in große nationale Epen einfließen und historische, kulturellen und mentale Besonderheiten widerspiegeln. Sie können auch zur Herausbildung von Nationalbewusstseins beitragen.
Unter Bedingen nationaler Unfreiheit und Unterdrückung soll im Rückbezug auf eine große, heroische Vergangenheit und Kultur das Eigene wie auch das Universale bewahrt und gefeiert werden. Mythische Motive und Schlüsselsymbole dienen auch dazu, menschliche Befindlichkeiten und Fragestellungen der Zeit auf der Grenze zwischen einer realen, menschlichen und einer irrationalen, übernatürlichen Welt zu reflektieren. Motive der menschlichen wie auch der nationalen Wiedergeburt einen der „Stärkung der Herzen“, der Hoffnung auf ein freies Leben in Unabhängigkeit. Ein Beispiel dafür ist der aus Litauen stammende polnische Dichter Adam Mickiewicz (1798-1855) mit seinem Nationalepos „Pan Tadeusz“ (1834). Besondere Beachtung sollen des Weiteren Motive von im nationalen Befreiungskampf funktionalisierten Vampiren und Wiedergängern, die Toten- bzw. Ahnenfeiern und verhängnisvollen Liebesbeziehungen mit Nymphen (das Rusalka-Motiv) näher vorgestellt werden.
Für Mitglieder ist die Veranstaltung frei.
Nietzsche und das Nasobem. Die Suche nach einem Phantom namens Übermensch in den Kulturen der Welt
29. Februar 2024
19 Uhr – virtuell
Online-Vortrag mit Prof. Elmar Schenkel
Der Übermensch / Superman / Superwoman ist oft im Gespräch, gerade im Zeitalter des kommenden KI. Wir begeben uns auf Spurensuche nach dem Begriff bei Nietzsche und seinen Anhängern wie Kritikern – in Italien, Russland, Frankreich, England und USA, aber auch in Indien und Pakistan, China und Japan. Jede Kultur projiziert sich auf ihre Weise in dieses Konzept.
Für Mitglieder ist die Veranstaltung frei.
Zu Besuch bei Snorri in Reykholt. Ein Reisebericht aus Island
25. Februar 2024
17 Uhr – virtuell
Online-Bildervortrag mit Robert Scholz
Für Mitglieder ist die Veranstaltung frei.
Ölberggespräche, Himmelsreisen, Höllenfahrten, Schutzamulette und (k)ein ''Fünftes Evangelium'': Die geheime Bibliothek der Apostel zu Jerusalem in der Literatur des christlichen Ägypten
6. Februar 2024
19 Uhr – virtuell
Online-Veranstaltung mit dem Ägyptologen Joost Hagen, M.A.
In der Literatur des christlichen Nordostafrika (Ägypten, Nubien, Äthiopien) gibt es Texte, vor allem Predigte, die aus angeblich von den Aposteln verfassten, sonst unbekannten Büchern “über Gott und die Welt“ zitieren, und Texte die direkt vorgeben solche Bücher zu sein. In den meisten dieser Texte spielt “die Bibliothek in Jerusalem“ eine Rolle. Im Vortrag wird eine Einführung in dieses Genre geboten anhand der koptischsprachigen Beispiele aus Ägypten, mit kurzem Ausblick auf die Texte die auf Arabisch, Altnubisch und Klassischem Äthiopisch erhalten sind. Auch wird eingegangen auf die Frage, was an sogenannten apokryphen Texten so faszinierend sein soll / kann, und was bei der Auseinandersetzung damit schiefgehen kann, vor allem bei Fragmenten. Ein fast unbekannter “Mythos Buch“ aus der Buchreligion Christentum.
Eintritt: 4 EUR – per Überweisung (verbindliche Anmeldung unter info@vergleichende-mythologie.de; nach Überweisung wird der Zugangslink via E-Mail zugesendet)
oder über Eventix (Zugangslink zur Veranstaltung befindet sich auf dem Ticket)
Für Mitglieder ist die Veranstaltung frei.
Eine Veranstaltung des Arbeitskreises für Vergleichende Mythologie e. V. Gefördert vom Kulturamt Leipzig.
Mythen der Macht - Macht der Mythen
25. Januar 2024
19.30 Uhr – Haus des Buches Leipzig (Literaturcafé)
Podiumsdiskussion mit Patrick McCafferty und Constance Timm
Moderation: Elmar Schenkel
„Wissen ist Macht.“ Doch was ist Macht und wie hat sie auf Kultur, Literatur und Gesellschaften gewirkt und sie verändert? Im Jahr 2024 will der Arbeitskreis für Vergleichende Mythologie diesen Fragen nachspüren. Gerade die Mythologie mit ihren sinnstiftenden Narrativen, Ritualen, Vorstellungen von Göttinnen und Göttern, dem Entstehen und Vergehen der Welt war im Verlauf der Menschheitsgeschichte neben Kultur, Religion und Sprache immer auch mit Macht verbunden. Welches Wissen wird geteilt? Welches Wissen bleibt im Verborgenen? Wer ist befugt, mit Gott (den Göttern) zu kommunizieren und wie wirkt sich dies auf den Zusammenhalt von Gesellschaften, auf Besitzansprüche und Deutungshoheiten aus? – Vielfach waren es Erzählungen von legendären Helden oder Königen (z.B. Gilgamesch, König Artus oder Alexander der Große), die benutzt wurden, um Macht zu legitimieren. Dynastien, Nationen oder Stämme auf der ganzen Welt führten und führen sich immer noch auf sagenhafte Ursprünge wie etwa das mythische Troja, Rom oder heilige Berge zurück.
Eintritt: 6,- / 5,- EUR
Für Mitglieder ist die Veranstaltung frei.
Eine Veranstaltung des Arbeitskreises für Vergleichende Mythologie. Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Leipzig.