Zauberwort und Wortzauber – Magie in Sprache und Literatur
Von Elmar Schenkel
Nichts scheint so fern wie die Magie, nichts so nah. Auf der einen Seite das Mittelalter, Ägypten, die Orakel und Zaubersprüche in fremdem Kauderwelsch, das ganze Abakadabra der geistigen Vernebelung. Der Glaube, Dinge durch den Geist bewegen zu können … Halt, da ist schon die andere Seite, die Nähe allen magischen Denkens. Wer glaubt, durch richtiges Denken die Wirklichkeit verändern zu können, denkt schon magisch. [Mehr]
Magie in Wissenschaft und Technik
Von Ernst Peter Fischer
Als Goethes Faust im frühen 19. Jahrhundert erkennen wollte, was die Welt im Innersten zusammenhält, und er mit zunehmender Frustration bemerken musste, dass sein normales Denken nicht an das ersehnte Ziel kommen kann, hat er sich der Magie ergeben und auf engen Kontakt mit dem Teufel eingelassen. [Mehr]
Magischer Lesestoff: Löwenmenschen und Schamanen – Magie in der Vorgeschichte
Von Constance Timm
Wohl nirgends zeigt sich die Magie so urtümlich, so strukturiert und wild zugleich wie in der Frühgeschichte des Menschen. Daher wagen die Prähistoriker Andrea Zeeb-Lanz und Andy Reymann den Versuch, in ihrem beim wbg Theiss Verlag erschienenen Buch “Löwenmenschen und Schamanen” in die magische Vorgeschichte des Menschen einzutauchen. Ein Tauchgang, der u. a. bis zu den Höhlenmalereien des Paläolithikums – die Zeit von Aurignacien und Magdalénien (ca. 37.000 bis ca. 11.000 v. Chr.) – zurückreicht. [Mehr]
Magie und Technik: Parallele Denkungsarten?
Von Markus Walther
Um eine knappe Erläuterung, wie der Begriff Magie gebraucht wird, kommen wir aber nicht ganz umhin. Die durchaus interessante und den Sinn des Wortes prägende Etymologie wie auch historisch-kulturelle Besonderheiten, seien hier ausgespart und auf entsprechende Nachschlagewerke verwiesen. […] Allgemein ist es sinnvoll, den Begriff ‘Magie’ als ein „randoffenes Hinweis- und Deutwort“ zu verstehen [Mehr]
Pan Twardowski – der polnische Faust
Von Hans-Christian Trepte
Der gewählte Titel geht auf zwei literarische Werke zurück: 1. Das Volksbuch des österreichischen Schriftstellers Johann Nepomuk Vogl (1802-1866) mit dem Titel Twardowski, der polnische Faust. Ein Volksbuch aus dem Jahr 1861 und 2. auf Pan Twardowski oder Der polnische Faust (1981) von Matthias Werner Krus (1919-2007). [Mehr]
Über den Mythos von der List der Isis, die Macht geheimer Namen und die Frage: Wie funktioniert antike Magie?
Von Kirsten Dzwiza
Seit dem Mittleren Reich, also ungefähr seit dem 21. Jahrhundert vor Christus, sind aus Ägypten kurze mythologische Erzählungen überliefert, die als Beschwörungsformeln zur Bewahrung und Wiederherstellung der Gesundheit eingesetzt wurden. Wir nennen sie heute “Historiola”, auf gut Deutsch “Geschichtchen”. [Mehr]
Wälder, Träume, kalte Herzen – Von der Magie eines Märchens
Von Constance Timm
Das Schauspiel Leipzig hat in der Inszenierung von Intendant Enrico Lübbe “Das kalte Herz” des Schriftstellers Wilhelm Hauff (1802-1827) auf die Bühne gebracht oder vielmehr gezaubert, denn als Zuschauer ist man ab dem ersten Gekicher des weißen Männleins – das denn auch erzählend durch die Geschichte führt – in Bann gezogen. [Mehr]
Der Zauber von Schwindel und Blendwerk
Von Bernhard Streck
Der Frankfurter Philosoph und Soziologe Theodor W. Adorno verstand bekanntlich Kultur als Verblendungszusammenhang[i]. Die Ethnologie als die Kunde von fremden Kulturen hat sich gegen dieses pejorative Verständnis menschlicher Kollektiväußerungen gerne gesträubt, auch wenn ihre Tresore von Nachrichten aus aller Welt schon früh überquollen mit Belegen, wie die Menschen, verteilt in Raum und Zeit, sich offensichtlich immer gegenseitig etwas vormachten. [Mehr]
„Du bist mein Schatten“ – Magievorstellungen im alten Mesopotamien
Von Constance Timm
Unter dem Begriff ašipu verstand man eine Art von Priester, der aber nicht im eigentlichen Sinne für die Durchführung religiöser Zeremonien in den mesopotamischen Göttertempeln zuständig war oder im Dienst einer besonderen Gottheit wie Marduk oder Ishtar stand. Sein Metier waren Beschwörungen, Exorzismus und Magie, vor allem die “weiße Magie”. [Mehr]
Versuch über den Begriff des Magischen
Von Jörg Jacob
Mit dem, was man allgemein als Magie und als magisch definiert. Denn die Begriffe werden derart überstrapaziert, dass sie kaum noch etwas bedeuten können. Jedwede Naturlandschaft wird mit dem Zusatz magisch versehen. Von magischer Schönheit und Anziehungskraft wird gesprochen, von magischen Stränden, der Magie des Südens oder in tautologischer Steigerung von der zauberhaften Magie des Südens und was der Beispiele mehr sein könnten. Was aber hat es auf sich mit der Magie und dem Magischen? [Mehr]
Antike Zauberbücher – Ein Überblick
Von Kirsten Dzwiza
Mit dem Begriff “Papyri Graecae Magicae”, zu Deutsch: “griechische magische Papyri”, wird eine moderne Zusammenstellung antiker Texte bezeichnet, die der Philologe Karl Preisendanz zwischen 1928 und 1931 erstmals veröffentlichte. Es handelt sich dabei nicht um eine ursprünglich antike Textsammlung. Zeitlich überspannen die einzelnen Texte einen Zeitraum von rund 800 Jahren, beginnend mit dem ersten Jahrhundert vor Christus bis hin zu den spätesten Texten aus dem siebten Jahrhundert nach Christus. [Mehr]
„Ein Artefakt gegen jedes Zaubermittel“
Von Kirsten Dzwiza
Ein Dreiweg ist die Stelle, an der sich drei Wege kreuzen. In der antiken griechischen Vorstellung waren Dreiwege unheimliche und gefährliche Orte, an denen ein besonderer Schutz notwendig war. Sie waren Übergangsstellen für gefährliche Dämonen und böse Geister in die Welt der Menschen. Die griechische Göttin Hekate galt als Göttin dieser Dreiwege. Sie wurde häufig dreigestaltig dargestellt und ihre Götterbilder wurden an Dreiwegen zur Abwehr von bösen Mächten aufgestellt. [Mehr]
„Magia reformata“: Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim – Leben und Werk eines Renaissancemagiers, Teil 1
Von Leonhard Lietz
Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim (1486-1535) zählt wohl zu den schillerndsten Gestalten der Magiegeschichte. Sein unstetes Leben, teils bedingt durch die feindlich gesinnte Umgebung, teils durch eigenen Antrieb, steht über das Einzelschicksal hinaus für eine Zeit des geistigen und kulturell-gesellschaftlichen Umbruchs. [Mehr]
„Magia reformata“: Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim – Leben und Werk eines Renaissancemagiers, Teil 2
Von Leonhard Lietz
Der zweite Teil des Artikels über das Leben des Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim schließt unmittelbar an die Ereignisse von Teil 1 an. Agrippa ist immer noch in Lyon am französischen Hof und hofft weiterhin auf die Gunst seines Protegés, Louise von Savoyen. Diese lässt ihn allerdings durch eine Intrige am Hof endgültig fallen und er muss erneut auf Wanderschaft gehen, um sein Überleben zu sichern. [Mehr]
Nordischer Schamanismus
Von Thomas Höffgen
Bei den Burjat-Mongolen in Sibirien gibt es ein Ritual, das ein angehender Schamane vollziehen muss, um Schamane zu werden: Der Initiand wird zunächst am ganzen Körper mit dem Blut eines geopferten Bockes kultisch angemalt. Dann geht er zu einer Birke, die den Weltenbaum verkörpert und in die neun Einkerbungen geschlagen sind, einerseits als praktische Stufen, anderseits symbolisch als Darstellung für die neun Welten, durch die der Weltenbaum strukturiert ist. [Mehr]